2008-06-19

Neues über "V1"


Das bekannteste Produkt der Peenemünder Fernwaffenentwickler war sicherlich die "V2", Hitlers "Wunderwaffe" in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Wenn es "V2" gab, sollte es vielleicht auch "V1" geben? Im Historisch-Technischen Informationszentrum (HTI) Peenemünde fand zu genau diesem Thema heute Abend ein informativer und kurzweiliger Vortrag statt. Sven Grempler, ein Mitglied des Fördervereins des HTI, referierte über den "kleinen Bruder" (siehe Foto) der V2. Während des Vortrags ließ er Exponate wie kardanisch aufgehängte Kreisel oder eine V1-Treibstoffeinspritzdüse unter den Zuhörern kreisen. Nach der Einschätzung des Referenten kamen mehr Menschen während der Produktion der V1 zu Tode als durch ihren Einsatz. Sei es durch alliierte Luftangriffe auf die KZ-Lager am unterirdischen Mittelbau Dora in Thüringen, wohin nach einem Luftangriff auf Peenemünde 1943 die Produktion der V1 und der V2 verlagert worden waren, sei es durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Stollen oder sei es durch fast willkürliche Exekutionen der SS, wenn auch nur der Verdacht der Sabotage durch die zur Zwangsarbeit gepressten KZ-Häftlinge aufkam.

Als ich meinen Übernachtungsplatz am Flugplatz Peenemünde eingenommen hatte und zu einem kleinen Erkundungsspaziergang unterwegs war, begegnete mir Herr Grempler erneut. Bei der anschließenden Privatführung durch die Außen-Exponate des Flugplatzmuseums musste ich ihn dann irgendwann wegen eines Information Overload um Gnade und Themenverlagerung bitten ...

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