2009-03-22

Kirmes auf dem zersägten Berg


Schon vor einem halben Jahr hat mich bei der Vorbeifahrt aus der Ferne das zerklüfftete Massiv von Montserrat ("zersägter Berg") beeindruckt. Gestern sind wir ihm deutlich näher gekommen und haben unsere Wohnmobile bis zu den Parkplätzen direkt unterhalb des Monestir, des Benediktiner-Klosters, auf ungefähr 700 Meter Höhe hochgeschraubt. Diese Klosteranlage, die seit dem 9. Jahrhundert bewohnt und erweitert wurde, gilt bei manchen Gläubigen als der "heiligste" Ort Kataloniens. Dementsprechend war gestern Nachmittag der Ansturm der Massen auf das gesamte Areal, die Basilika in seinem Zentrum und die "Madonna von Montserrat", einer kleinen Holzstatue im Zentrum der Basilika.


Durch Schenkungen ist das Kloster in den Besitz einiger herausragender Werke von Picasso, Renoir, Monet, Miro und zahlreichen regional bekannten Künstlern gekommen, die jetzt im besuchenswerten Klostermuseum der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Neben der Zufahrtsstraße führen eine Seilbahn und eine Zahnradbahn vom Tal aus auf die Klosterhöhe. Mein Interesse an der Verkehrstechnik verleitete mich zu mehrfachen Fahrten mit der Zahnradbahn, die sich mit G1-gemessenen durchschnittlichen 9 Grad Steigung an der Bergflanke hochkämpft.


Den Kloster-Tag haben Monika und ich durch den Besuch einer Abendmesse beendet. Psalmen singende Mönche in ihren Maxiröcken, von einer liturgischen Choreographie geleitete synchrone Nick- und Drehbewegungen der Akteure und ein Altar, über dem die Weihrauchschwaden hängen, haben schon was Putziges. Eben eine Messe in der Kirche ("Kirmes") zum Abschluss eines Tages voller Rummel ...

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