Der staatliche Sparwille und seine Ausnahmen
"Wir ordnen uns (...) nicht dem staatlichen Sparwillen unter und liefern uns nicht (...) dem Kürzungswahn aus", sagt Joachim Ochel, bei der Evangelischen Kirche in Deutschland zuständig für Hochschulfragen, laut einem Beitrag in der aktuellen Zeit.
(DIE ZEIT, Nr. 28/2012, S. 67)
Worum geht es? 2010 studierten deutschlandweit knapp 17000 junge Menschen katholische oder evangelische Theologie im Hauptfach. Betreut wurden sie von 666 Professoren. Die Betreungsrelation lag dementsprechend bei nur 25,5 Studenten pro Professor. Zum Vergleich die Zahlen aus einem - im Gegensatz zur Theologie sinnvollen - anderen Studienbereich: Die Anzahl der Studenten der Ingenieurwissenschaften lag 2011 bei 204800, die ihrer Professoren bei 2470, macht 82,9 Studenten pro Professor.
Während im gesamten Bundesgebiet die Universitäten unter einer angespannten Finanzdecke klagen und ihr Personal kaum den (dankenswerterweise) steigenden Studentenzahlen anpassen können, erlauben sich die theologischen Fakultäten einen unverändert hohen Mitarbeiterstab. Nun wäre ja kaum etwas dagegen zu sagen, wenn die theologischen Ordinarien auch von den Kirchen bezahlt würden. Aber nein, wir, jeder einzelne Steuerzahler, tragen die Gehälter und Pensionen der Lehrstuhlinhaber, und das zu 100%. Die Kirche beruft sich dabei beispielsweise auf das Reichskonkordat von 1933, in dem der Staat die Zukunft der theologischen Fakultäten garantierte.
Eine "Abschaffung aller Privilegien für die Theologie" fordert der Dachverband aller Studierendenvertretungen in Deutschland. Solche alten, einer zunehmend säkularer werdenden Gesellschaft nicht angepassten Zöpfe gehören abgeschnitten. Entweder wird der Personalbestand der (öffentlich getragenen) theologischen Fakultäten denen der übrigen Fakultäten angepasst oder - besser noch - die Kirchen tragen die Ausbildungskosten für ihre zukünftigen Pfaffen selber.
Sich unter solchen Bedingungen nicht "dem Sparwillen unterordnen" zu wollen, zeugt meines Erachtens von einer bornierten Haltung ohne gesamtgesellschaftliches Verantwortungsgefühl.
(DIE ZEIT, Nr. 28/2012, S. 67)
Worum geht es? 2010 studierten deutschlandweit knapp 17000 junge Menschen katholische oder evangelische Theologie im Hauptfach. Betreut wurden sie von 666 Professoren. Die Betreungsrelation lag dementsprechend bei nur 25,5 Studenten pro Professor. Zum Vergleich die Zahlen aus einem - im Gegensatz zur Theologie sinnvollen - anderen Studienbereich: Die Anzahl der Studenten der Ingenieurwissenschaften lag 2011 bei 204800, die ihrer Professoren bei 2470, macht 82,9 Studenten pro Professor.
Während im gesamten Bundesgebiet die Universitäten unter einer angespannten Finanzdecke klagen und ihr Personal kaum den (dankenswerterweise) steigenden Studentenzahlen anpassen können, erlauben sich die theologischen Fakultäten einen unverändert hohen Mitarbeiterstab. Nun wäre ja kaum etwas dagegen zu sagen, wenn die theologischen Ordinarien auch von den Kirchen bezahlt würden. Aber nein, wir, jeder einzelne Steuerzahler, tragen die Gehälter und Pensionen der Lehrstuhlinhaber, und das zu 100%. Die Kirche beruft sich dabei beispielsweise auf das Reichskonkordat von 1933, in dem der Staat die Zukunft der theologischen Fakultäten garantierte.
Eine "Abschaffung aller Privilegien für die Theologie" fordert der Dachverband aller Studierendenvertretungen in Deutschland. Solche alten, einer zunehmend säkularer werdenden Gesellschaft nicht angepassten Zöpfe gehören abgeschnitten. Entweder wird der Personalbestand der (öffentlich getragenen) theologischen Fakultäten denen der übrigen Fakultäten angepasst oder - besser noch - die Kirchen tragen die Ausbildungskosten für ihre zukünftigen Pfaffen selber.
Sich unter solchen Bedingungen nicht "dem Sparwillen unterordnen" zu wollen, zeugt meines Erachtens von einer bornierten Haltung ohne gesamtgesellschaftliches Verantwortungsgefühl.
2 Kommentare:
Volker,
kann ich das an den hpd weiterleiten? Kurz, prägnant, einprägsam. Ein echter Volker halt...
Gruß
sehr guter Kommentar
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