2008-05-20

Hohe Burgen und tiefe Mühlen

Unsere gestrigen Etappenziele im französischen Jura waren die Burg Joux, mehr als 100 Meter über der Talenge gelegen, die von ihr bewacht wurde, und die unterirdischen Mühlen des Col-des-Roches.

Die Geschichte der Burg Joux als Militärfestung begann im Jahr 1034 und endete 906 Jahre später mit einem achttägigen Widerstand gegen die deutsche Armee. Auch Heinrich von Kleist hatte die zweifelhafte Ehre, unter Spionageverdacht im Januar 1807 in dieser Burg inhaftiert gewesen zu sein.

Die unterirdischen Mühlen bei Le Locle in der Schweiz (richtig, wir haben Frankreich mal kurz verlassen) sind in ihrer Art einzigartig in Europa. Vor über vierhundert Jahren hat man ein natürliches Grottensystem, dass von einem Fluss durchzogen wurde, so erweitert, dass auf drei übereinander liegenden Ebenen durch Wasserräder u. a. Getreidemühlen, Ölmühlen und ein Sägewerk betrieben werden konnten - und dies alles unterirdisch. Dass das Mehl durch die natürliche Feuchtigkeit in der Grotte so nass wurde, dass es spätestens am nächsten Tag verbacken werden musste, um Schimmelbildung vorzubeugen, nahm man lange Zeit in Kauf.

Unser heutiger Übernachtungsplatz ist der Fortbewegung auf ebener Erde gewidmet. Wir stehen vor dem Peugeot-Museum in Sochaux; unsere Etappen heute beginnen mit einer Besichtigung des Auto-, Fahrrad- und Haushaltsgerätemuseums dieser Firma.

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