2008-05-15

Nach Norden ...

Unsere Route führt uns jetzt wieder in kurzen Etappen, aber bestimmt, nach Norden. Gestern früh verließen wir den Campingplatz in Castellane und fuhren über die Route Napoleon, die N85, auf einer teilweise waghalsig aus dem Fels gehauenen Straße mit spektakulären An- und Aussichten über Barreme, Digne-les-Bains, Seyne und Savines-le-Lac nach Chorges. In Digne, der größten Stadt auf der Strecke, tauchten wir während eines Stadtbummels in das quirlige Treiben eines Wochenmarktes ein. Die engen, verwinkelten, steilen Gassen der Innenstadt Dignes durften ich und meine 6 Meter 60 lange Hülle kennenlernen, als das Navigationsgeräts unseres "Kolonnenführers" uns kurzzeitig einen suboptimalen Weg in Richtung Seyne vorschlug.

Eine weitere Rast legten wir bei Ubaye am Ufer des Lac de Serre-Poncon ein, eines Stausees, der seit 1960 die Wassermassen der Durance regulieren hilft. Das alte Ubaye ging damals unter, nur der Friedhof ist seinerzeit auf ein höheres Plateau umgebettet worden. Einige Anmerkungen zur Sepulkralkultur, die mir auf dem Friedhof auffiel: Auf einigen Gräbern stand eine rührend anmutende Vielzahl von Erinnerungstäfelchen und Dauerblumengestecken. Eine persönlicher und nachhaltiger anmutende Form der Trauerarbeit als die üblichen Kranzabwürfe an deutschen Gräbern.

Unser Stellplatz für diese Nacht in Chorges ist ein relativ geräumiger, kostenlos nutzbarer Platz, der offenbar von der Stadt für Wohnmobilisten eingerichtet wurde.

Unser Route für heute: weiter auf der Route Napoleon via Gap und Grenoble nach St. Pierre-de-Chartreuse, also ins Herz der nördlich von Grenoble liegenden Gebirgsregion, in die sich vor vielen Jahrhunderten wegen ihrer Abgeschiedenheit Kartäuser-Mönche zurückgezogen hatten. Auch heute noch führt der einzige Weg zum "Convent de la Grand Chartreuse" durch eine enge Schlucht, die Gorges Du Guiers Mort.

Grenoble ... ich bin gespannt, welche Gefühle ich erleben werde, wenn wir diese Stadt durchqueren. Eine Stadt, die ich in den vergangenen 28 Jahren immer mal wieder aus beruflichen Gründen aufgesucht habe, in der ich 1994/1995 vier Monate gearbeitet habe und in der ich in einer Bank immer noch ein Konto mit einigen Euro besitze ...

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