Inhumanitas
Ich habe gerade ein Buch zu Ende gelesen, das mich emotional sehr bewegt hat: Victor Klemperer, Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, eine Auswahl seiner Tagebücher 1933-1945.
Die Todesstatistiken des Dritten Reiches und des von ihm losgetretenen Zweiten Weltkriegs sind bekannt. Die Ermordung von sechs Millionen Juden, durch Rassenwahn motiviert und durch Todesfabriken industrialisiert, ist ein nicht wieder gutzumachendes Verbrechen. Diese großen Zahlen berühren aber in uns weniger als die Schilderung einzelner Schicksale. So wie die Tagebücher der Anne Frank sollten auch die Aufzeichnungen des Victor Klemperer zur Schullektüre in Deutschland werden.
Geboren 1881, gestorben 1960, arbeitete er als Professor für Roministik von 1920 bis zu seiner zwangsweisen Emeritierung 1935 an der Technischen Hochschule Dresden. In beeindruckenden und bedrückenden Worten schildert er die zunehmenden Einschränkungen, denen die jüdischen Mitbürger während des Nazi-Regimes ausgesetzt waren. Verbote über Verbote sollten ihnen das Überleben zunehmend erschweren und jeden Willen zum Widerstand gegen den Abtransport in die Konzentrationslager "im Osten" oder gegen den Suizid brechen.
Mit der Lektüre ist mir zumindest deutlich geworden, dass Bemerkungen der überlebenden Nicht-Juden, sie "hätten doch nichts davon gewusst", nicht nur reine Schutzbehauptungen zu sein brauchen. Klemperer schildert, wie die Einschränkungen, die die jüdischen Mitbürger erleiden mussten, häufig nur intern, über die lokalen Gemeindevorstände bekannt gemacht wurden. Für Außenstehende muss dies wie eine schleichende Unsichtbarwerdung der Juden erschienen sein. Obwohl auch Klemperers Leben bedroht war, rettete ihn seine Ehe mit einer "Arierin" vor der Deportation in den sicheren Tod.
Bleiben wir wachsam, dass solch ein Rückfall in eine Welt der Grausamkeiten, der Unbildung, der Unmenschlichkeit, also auf latein: inhumanitas, von uns nicht mehr zugelassen wird.
Die Todesstatistiken des Dritten Reiches und des von ihm losgetretenen Zweiten Weltkriegs sind bekannt. Die Ermordung von sechs Millionen Juden, durch Rassenwahn motiviert und durch Todesfabriken industrialisiert, ist ein nicht wieder gutzumachendes Verbrechen. Diese großen Zahlen berühren aber in uns weniger als die Schilderung einzelner Schicksale. So wie die Tagebücher der Anne Frank sollten auch die Aufzeichnungen des Victor Klemperer zur Schullektüre in Deutschland werden.
Geboren 1881, gestorben 1960, arbeitete er als Professor für Roministik von 1920 bis zu seiner zwangsweisen Emeritierung 1935 an der Technischen Hochschule Dresden. In beeindruckenden und bedrückenden Worten schildert er die zunehmenden Einschränkungen, denen die jüdischen Mitbürger während des Nazi-Regimes ausgesetzt waren. Verbote über Verbote sollten ihnen das Überleben zunehmend erschweren und jeden Willen zum Widerstand gegen den Abtransport in die Konzentrationslager "im Osten" oder gegen den Suizid brechen.
Mit der Lektüre ist mir zumindest deutlich geworden, dass Bemerkungen der überlebenden Nicht-Juden, sie "hätten doch nichts davon gewusst", nicht nur reine Schutzbehauptungen zu sein brauchen. Klemperer schildert, wie die Einschränkungen, die die jüdischen Mitbürger erleiden mussten, häufig nur intern, über die lokalen Gemeindevorstände bekannt gemacht wurden. Für Außenstehende muss dies wie eine schleichende Unsichtbarwerdung der Juden erschienen sein. Obwohl auch Klemperers Leben bedroht war, rettete ihn seine Ehe mit einer "Arierin" vor der Deportation in den sicheren Tod.
Bleiben wir wachsam, dass solch ein Rückfall in eine Welt der Grausamkeiten, der Unbildung, der Unmenschlichkeit, also auf latein: inhumanitas, von uns nicht mehr zugelassen wird.
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