2011-05-27

Aschensuche

Der heutige Tag war der Suche nach der Ursache der Flugturbulenzen der letzten Tage gewidmet. Was ist von den Eruptionen des Grimsvotn noch zu sehen?

An meinem Weg auf der Ringstraße Nr. 1, die Island umrundet, lagen einige spektakuläre Wasserfälle. Der Seljalandsfoss mit einer Fallhöhe von 60 Metern (hier statisch ...

... oder dynamisch) von unten oder von halber Höhe


kann auf einem schmalen Pfad hinter dem Wasserschleier umrundet werden.

Der Skogafoss wirkt da durch seine Breite schon etwas majestätischer.


(Auch hier auf Wunsch bewegt ...) Nach einem Aufstieg von 85 Höhenmetern (nein, auch hier gibt es kein Lift!) kann man einen kleinen Teil des Oberlaufs und die Abbruchkante betrachten.


Bei manchen Wasserfällen kommen Zweifel hoch, ob die Tropfen jemals unten aufschlagen ...


Zurück zum Ausgangsthema: Im April 2010 schleuderte der Eyjafjallajökull (im Hintergrund teilweise zu sehen) Flugasche in die Luft über Europa.

Zu den Gewinnern dieses Naturereignisses gehören wahrscheinlich die Betreiber eines Besucherzentrums zum Vulkanausbruch, das hier auf sich aufmerksam macht,

und zu den Verlierern wahrscheinlich dieser Landwirt, der bei dem Zustand dieser Weide seinen halb in Asche begrabenen Weidezaun nicht auszugraben braucht.

Der Weg führt mich weiter nach Osten. Die Gegend wird immer menschenärmer. Nur noch vereinzelte Gehöfte ...

... zwischen haushohem Geröll.

Die Region südlich des Vatnajökull-Gletschermassivs, in dessen Mitte der Grimsvötn ausbrach, ist durch die frische Asche wie unter einem grauen Schleier begraben.

Die Abbruchkanten der Fells, der häufig eisbedeckten Hochebenen, ragen spektakulär über der Küstenebene.

Die Asche fühlt sich fast weich, entgegen meiner Erwartung überhaupt nicht scharfkantig an.

Die Straße selbst ist von Asche geräumt, Sichtbehinderungen durch Flugasche nicht mehr vorhanden und die "Ash Protection"-Zusatzversicherung, die ich mir am Mietwagenschalter noch habe aufschwatzen lassen, herausgeschmissenes Geld. Andererseits: Die moosbedeckten Geröllfelder werden noch einige Zeit brauchen, bis sie von ihrer Ascheschicht befreit sein werden.

An dieser Stelle beschließe ich um 16:10, meine Rückfahrt zu beginnen. Insgesamt bin ich heute etwas über 600 km gefahren, davon den größten Teil bei Dauerregen und Temperaturen um 6 Grad C. Ein warmes Hotelzimmer, in dem ich diesen Bericht jetzt schreibe, hat auch seinen Reiz ...

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