2012-04-08

Mythos Krupp

In der ehemaligen Kohlenwäsche der Zeche Zollverein, selber eine Weltkulturerbestätte, ...

wurde vor neun Tagen eine Sonderausstellung zum Mythos Krupp eröffnet. Formaler Anlass ist das 200. Jubiläum der Gründung der Gussstahlfabrik Fried. Krupp (1811-11-20) oder, mindestens ebenso bedeutsam, ein halbes Jahr später der Geburtstag des Sohnes des Gründers, nämlich Alfred Krupp, 1812-04-26. Erst mit Alfred Krupp wurde die Firma zu ihrer späteren Bedeutung geführt und wurde während des Krieges 1870/71 zur führenden Waffenschmiede des Reiches.

Ein aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbarer Stolz auf die todbringenden Waffen spiegelte sich in Ansichtskarten, ...


... wurde allerdings auch in Satireblätter kritisch-karikierend aufgegriffen. In dieser Ausgabe des Wahren Jacob wird der Unterschied zwischen der Großwaffenproduktion von Krupp und der Kleinwaffenproduktion von Anarchisten gesucht.


Die bedeutendste Erfindung, die Alfred Krupp gelang, war die Entwicklung des nahtlosen Eisenbahnreifens. Drei übereinanderliegende Radreifen bilden auch heute noch, nach der Fusion zu ThyssenKrupp, einen Teil des Firmenlogos (hier: alte Firmenschilder).


Einen entsprechenden Platz nehmen die Radreifen in der Ausstellung ein. Zunächst als halbfertiges Produkt, dem sein Auswalzen noch bevorsteht, ...


... als fertiger Radsatz und ...


... als Spezialanfertigung für eine Wellenradbahn, eine Variante einer Zahnradbahn.


Vielleicht sollte ich auch deshalb eine besondere Beziehung zu den Krupps haben, weil ich acht Jahre meines frühen Lebens in einer nach Alfred Krupp benannten Schule gelernt habe.


Mein Fazit: wer mehr über die Firmen- und Familiengeschichte Krupp sehen und erfahren möchte, als es die Dauerausstellung in der ersten Etage der Villa Hügel bietet, sei diese Ausstellung anempfohlen.

PS: Wellenradbahn? Späßle gemacht ... in Wirklichkeit wurde das Speichenrad "geprobt", also bewusst Belastungen ausgesetzt, um zu zeigen, dass es sich zwar verbiegt, aber nicht bricht.

2 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Ja Brüderchen, da haste mich aber überrascht! Ich dachte, das Turbo-Abi sei erst vor kurzem eingeführt worden, doch du hast auch nur 8 Jahre auf der AKS gelernt? Oder hast du ein Jahr rumgetrödelt...
Liebste Grüße von der Schwester, die sich 9 Jahre lang auf der Luisenschule rumgequält hat.

18. April 2012 um 23:42  
Blogger Volker meinte...

Tja, Schwesterchen, vielleicht war es die Gnade der frühen Geburt ;-). Mitte der 1960er Jahre gab es in NRW zwei Kurzschuljahre: 1966-04-01 bis 1966-11-30 und 1966-12-01 bis 1967-07-31.

19. April 2012 um 07:11  

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