2010-10-14

GigaSaurier

Saurier, die im Erdmittelalter im Gebiet des heutigen Argentinien gelebt hatten, sind noch bis 2011-01-08 in Frankfurt zu sehen. Diese Sonderausstellung des Senckenbergmuseums ergänzt dessen Dauerausstellung, in der sonst nur Saurier der nördlichen Hemisphäre betrachtet werden können.



Nach dem Passieren eines Zeittunnels steht man im Trias-Raum einem der ältesten Dinosaurier, einem Lessemsaurus, gegenüber. Dieser Sauropode, also ein auf allen vier Beinen stehender Herbivor (Pflanzenfresser), ist einer der insgesamt 22 Saurierexponate dieser Ausstellung.


Neben Skelettrekonstruktionen sind einige der Saurier vollplastisch modelliert, so wie dieser Frenquellisaurus nach erfolgreicher Jagd vor ca. 220 Millionen Jahren.


In der Kreidezeit gab es die größte Artenvielfalt an Sauriern. Dazu gehören der hier ebenfalls ausgestellte Argentinosaurus mit seinen 40 Metern Länge und einem Gewicht von ca. 80 Tonnen, der als das größe jemals lebende Landwirbeltier gilt, sowie der (hier abgebildete) Giganotosaurus, der als carnivorer (fleischfressender) Saurier sogar noch größer als der Tyrannosaurus rex war.


Die ausgestellten Saurier sind samt und sonders Nachbauten oder Abgüsse freigelegter und restaurierter Knochen. Da komplette Skelette nur selten gefunden werden, haben die Paläontologen, die diese Ausstellung vorbereiteten, mitunter fehlende Knochen nachempfunden. Einige wenige Originalfunde von Sauriereiern, Hautabdrücken, Fußspuren oder Halswirbelknochen (wie hier die des Patagosaurus) lassen die Ausstellung trotzdem authentisch wirken.


Ein glücklicherweise nur zur vollen Stunde und auch nur für fünf Minuten einsetzendes Licht- und Sound-Gewitter soll ... ja, was eigentlich?

Da es auf den Kreidezeit-Saal beschränkt war, bot es mir zumindest die Gelegenheit, kurz vor seinem Einsetzen die Trias- und Jura-Säle menschenleer zu genießen.

Ein abschließender Vortrag zum Thema "Sauropode Dinosaurier - Riesenwuchs in Leichtbauweise" rundete diesen Gigasaurier-Tag ab. Ganz kurz zum Inhalt: eine "Pneumatisierung" der Wirbelkörper sorgte für einen Abbau mechanisch nicht belasteter Teile der Wirbelknochen und deren Ersatz mit Luftsäcken. Diese Gewichtsreduktion sorgte dafür, dass bei manchen Sauriern beispielsweise deren ursprünglich angenommenes Gewicht von 20 Tonnen auf 10 bis 12 Tonnen reduziert wurde.

Noch eine abschließende Bemerkung zur Bildungsferne und Religionsnähe der Besucher: viele Mütter begleiteten ihre Kinder durch diese Ausstellung. Keine von ihnen trug ein haupthaarverbergendes Kopftuch ...

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