2009-02-20

Selbstbestimmte Weiterbildung

Vor Jahren habe ich mit dem Gedanken geliebäugelt, mein seinerzeitiges Arbeitskonto-Guthaben für ein Sabbatical, konkret für ein Semester an der Uni, zu verwenden. Jetzt, nach meiner Verrentung, komme ich diesem Wunsche ansatzweise nach.

Heute fand zum ersten Mal eine europaweite Tagung statt, die sich mit verschiedenen Aspekten von Wissen und Einstellungen zur Evolution und Wissenschaft beschäftigt. Tagungsort war das Max Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund.

Es hat mir Freude bereitet, mich hier einen Tag unter klugen Menschen aufhalten zu dürfen,



denen daran gelegen ist, "in den Dschungel der Mythen und den Forst der Religionen Lichtungen des Wissens zu schlagen", um einen der Referenten, Prof. Dr. Werner Patzelt, zu zitieren.

Fakten zur Evolutionsbiologie wurden präsentiert, hier eine Gegenüberstellung der Genome (also des gesamten Erbguts) einzelner Arten.



Insbesondere von Christenfreunden wird häufig die doch auf "höhere Eingebung" hin nur mögliche große Übereinstimmung zwischen der Abfolge der Schöpfungsentwicklung laut Genesis und den Erkenntnissen der modernen Evolutionsbiologie verwiesen. Auch dieses Märchen wird entzaubert.



Es verwundert nicht, dass die Religiosität einer Bevölkerung grob mit einer Akzeptanz der wissenschaftlichen Erkenntnis, hier der Evolutionstheorie, korreliert.



(Die obigen drei Abbildungen stammen aus dem Vortrag von Prof. Dr. Thomas Junker.)

Erfrischend war der Vortragsstil von Prof. Dr. Gerhard Vollmer: handgeschriebene Folien auf einem Overhead-Projektor, ein Blick zurück in die Prä-PowerPoint-Periode.



Für mich persönlich war wahrscheinlich der Hinweis auf "The Counter-Creationism Handbook" (auch im Web zu finden) mit die wichtigste Information des Tages.

So ein selbstgestaltetes Curriculum macht nicht sofort süchtig, aber darf gerne fortgesetzt werden ...

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