2009-04-18

Die Höhle von Lascaux


Weniger als zwei Kilometer von Montignac entfernt wurde 1940 eine Sammlung von Zeichnungen entdeckt, die in ihrer Kunstfertigkeit in Europa vielleicht noch mit denjenigen in der Höhle von Altamira in Nordspanien ebenbürtig ist - und wie diese ca. 17000 Jahre alt ist. Teilweise in Überlebensgröße sind zahlreiche Tiere wie Pferde, Rinder, Rehe, Hirsche und Braunbären, aber auch ausgestorbene Spezies wie ein Wollnashorn in die Höhlenwände gezeichnet, skizziert oder geritzt worden.


Und dies alles in einer das Wesen dieser Tiere gelungen wiedergebenden Technik ...

Die ursprüngliche Mutmaßung, dass hiermit die typischen Beutetiere dargestellt oder das Jagdglück beschworen werden soll, wird in der Zwischenzeit infrage gestellt. Knochenfunde haben belegt, dass die Cro-Magnon-Menschen jener Zeit sich überwiegend von erbeuteten Rentieren ernährten - und von denen ist keines dargestellt. Archäologen, die vielleicht in einer fernen Zukunft, jenseits aller schriftlichen Aufzeichnungen, einmal eine christliche Felsenkirche ausgraben, werden auch nicht schlussfolgern dürfen, dass bei jeder Geburt ein Ochse und ein Esel die menschliche Geburt bezeugen müssen oder das menschliche Leben auf einem Kreuz üblicherweise endet ...

Meine Reise hat mich heute am Rande des Zentralmassivs entlang, vorbei an Lyon - wo sich der Weg meines Wohnmobils und der Weg der E 70 endlich trennten - und mit Blick auf die schneebedeckten Hänge am Südufer des Lac Leman, die von der Abendsonne in ein Zartrosa getunkt wurden, bis zu einem Autohof bei Freiburg geführt. Deutschland hat mich wieder!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite