2009-02-22

Schwerer Schaden dem Ansehen

Aus einer aktuellen Meldung auf http://heute.de:
Altkanzler Schröder ist im Iran mit Präsident Mahmud Ahmadinedschad zusammengetroffen. Kurz zuvor hatte er dessen Zweifel am millionenfachen Mord der Nazis an den Juden verurteilt. "Der Holocaust ist eine historische Tatsache", sagte der Altkanzler.

Der Zentralrat der Juden kritisierte Schröder wegen seines geplanten Treffens mit Ahmadinedschad scharf. Schröder füge dem Ansehen der Bundesregierung und der Bundesrepublik schweren Schaden zu, sagte Generalsekretär Stephan Kramer der "Neuen Presse" aus Hannover. Der frühere SPD-Vorsitzende unterstütze mit seinem Treffen das Regime im Iran und den Diktator.

Was, bitteschön, ist denn die Alternative zu Gesprächen und Verhandlungen mit auch politisch unliebsamen Zeitgenossen? Ein Totschweigen? Ein Klima der Einschüchterung und des Hasses? Solch eine Strategie mag vielleicht der israelischen Regierung im Umgang mit der Bevölkerung des Gaza-Streifens opportun erscheinen. Ist die Eskalation der Sprachlosigkeit, die in einer unverhältnismäßigen Bombardierung einer verteidigungslosen Bevölkerung mündet, einer Bombardierung, die "alle Anzeichen von Kriegsverbrechen trägt" (so Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu), die Alternative?

Meiner Meinung nach fügt der Zentralrat der Juden durch solche Aufrufe zur Sprachlosigkeit dem Ansehen des organisierten Judentum in Deutschland schweren Schaden zu.

1 Kommentare:

Blogger Dieter KAPP meinte...

Volker, Du spricht mir aus der Seele. Was ist denn die Alternative zu Gesprächen ? Zerstörung und Tod.. Getreu dem Motto: Willst Du nicht mein Freund sein, so schlage ich Dir den Sch.. ein.. ? Man könnte fast den Eindruck bekommen, der Zentralrat der Juden in Deutschland hat aus der Vergangenheit nichts gelernt..

22. Februar 2009 um 17:13  

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