2009-11-08

Die etwas anderen Bikinimädchen

Nahezu 1700 Jahre jung und dabei keinesfalls steinalt wirkend, was dem Material, aus dem sie geschaffen sind, entspräche: Die spielenden Damen aus der Villa Romana del Casale. Oder auf italienisch:



Hier in ihrer Gesamtheit und



hier zwei von ihnen im Detail, die linke mit Handgewichten, die rechte beim Diskuswurf.



Und sie nur ein winziger Ausschnitt der rund 3500 Quadratmeter Fußboden bedeckenden Mosaiken, die handwerklich hochwertig unterschiedlichste Szenen aus dem Alltagsleben, aber auch aus der Mythologie darstellen.

Zwei Soldaten auf Löwenjagd,



ein ochsengezogener Karren zum Transport der gefangenen Tiere,



nur zwei Details aus der über 60 Meter langen Wandelhalle der "Großen Jagd".



Eine Amorette bei der Weinlese,



weitere Amoretten beim Fischfang und



eine Rauchopferszene, um die Jagdgöttin Diana milde zu stimmen.



Selbst der Abort war mit Mosaiken ausgelegt.




Ich kann mich nicht entsinnen, solch eine Sammlung antiker Mosaiken in dieser Vielfalt, Qualität und Größe jemals zuvor gesehen zu haben wie in diesem UNESCO-Weltkulturerbe. (Da die Beschilderung zur Villa nicht immer eindeutig und nachvollziehbar war und sie darüber hinaus noch ungefähr 5 km außerhalb des nächsten Ortes, Piazza Almerina, lag, hier die Koordinaten des Besucherparkplatzes: Nord 37,36808 Grad, Ost 14,33480 Grad.)

In Agrigento lockte das Valle dei Templi (Tal der Tempel).



Laut Reiseführer (Vis-A-Vis Italien) beherbergt es die eindrucksvollsten antiken Gebäudekomplexe außerhalb Griechenlands. Am vollständigsten erhalten ist der Concordiatempel, in dem im 6. Jahrhundert eine christliche Kirche errichtet wurde und der deshalb dem Schicksal vieler anderer Tempel als mittelalterlicher Steinbruch entging.



Bischof Gregorius weihte sie damals Petrus und Paulus, nachdem er die heidnischen Dämonen Eber und Raps (ehrlich!) aus dem Gemäuer vertrieben hatte ... 

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