2010-04-21

Gemeinwohl vs. Eigenwohl

Ich wohne in einem südöstlichen Stadtteil Bad Homburgs. Nur getrennt durch einen schmalen Fußweg verläuft vor dem Hauseingang die Trasse der U2, der U-Bahn-Linie, die Bad Homburg mit der Frankfurter Innenstadt verbindet. Leider endet die U2 nicht in der Bad Homburger Innenstadt, sondern nur schon eine Haltestelle weiter, in Bad Homburg-Gonzenheim. Was fehlt, ist ein Lückenschschluss von ca 1,6 km Länge, um die Trasse von Gonzenheim bis zum Bad Homburger (Haupt-)Bahnhof fortzusetzen.


Schon seit Jahren ringt die Kommunalpolitik um dieses Stückchen. Mit dem neuen Oberbürgermeister scheint aber frischer Wind in so manche Planungsbrache zu wehen. Auf einer Bürgerversammlung wurde gestern der aktuelle, schon ziemlich konkrete Planungsstand zur U2-Verlängerung vorgestellt. So will die Bad Homburger Stadtverordnetenversammlung im kommenden Monat, im Mai, das Planfeststellungsverfahren endlich einleiten.
Gegen solch ein Projekt, dessen Realisierung einige Vorteile mit sich bringt - wie die verbesserte Erreichbarkeit Bad Homburgs, die städtebauliche Aufwertung Gonzenheims oder die bessere Vernetzung mit anderen schienengebundenen Verkehrsmitteln - regt sich (selbstverständlich?) auch Widerstand bei den durch die Baumaßnahme betroffenen Anwohnern. So berechtigt diese im Einzelfall auch sein mögen, zeigen sie in ihrem häufigen Verzetteln in kleinlichen und subjektiven Gegenargumenten doch einen Mangel für einem Blick auf das übergeordnete Interesse eines Gemeinwesens. Schade, wenn das Gemeinwohl unter manchem Eigenwohl leiden müsste ...
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass in ca. sechs Jahren der Zug vor meiner Haustür bis zur Bad Homburger Innenstadt durchfährt.

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