2010-05-16

Nahezu 66 Jahre später

Dieser Reisetagebucheintrag hätte auch mit "Omaha Beach" überschrieben sein können. Den späten Vor- und den frühen Nachmittag haben Elvira und ich damit verbracht, die Begebenheiten des D-Day, des Tages des Invasion alliierter Truppen in der Normandie, nachzuempfinden. Am Morgen des 1944-06-06 versuchten zehntausende von britischen, kanadischen und US-Soldaten, ihre Landungsabschnitte zu erreichen und zu sichern.


Gerade in dem Küstenabschnitt zwischen Colville-sur-Mer und der Pointe du Hoc trafen die US-Soldaten auf erbitterten Widerstand der deutschen Besatzungstruppen.

Unser erstes Besuchsziel war der Soldatenfriedhof bei Colville, auf dem ca. 9400 US-Soldaten bestattet wurden. Dieser Friedhof war die Vorlage für die Anfangs- und Schlußszene des Films "Der Soldat James Ryan" (mit Tom Hanks). Zu jener Zeit waren sämtliche Gefallenen, den Grabsteinen nach zu schließen, entweder Christen oder Juden. Grabsteine in Halbmondform für die Soldaten islamischen Glaubens oder mit Sonnensymbolen (oder ähnlichem) für die Soldaten atheistischen Unglaubens sucht man vergebens.


„Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen. Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann." (Jean-Claude Juncker)

Putzig fanden wir es, dass wir vor dem Betreten der Informationshalle auf dem Friedhofsgelände mit Metalldetektoren abgescannt wurden ...

Unsere nächsten Ziele: Les Moulins und Vierville-sur-Mer mit ihren Gedenkstätten (hier "Les Braves" in Vierville-sur-Mer)


und Resten der Nothäfen, die frühzeitig während der Invasion als Provisorien angelegt wurden. Da das "D Day Museum" in Vierville leider in der Mittagszeit geschlossen hatte (im Außengelände hier eines der Landungsboote),


sind wir zum Pointe du Hoc weiter gefahren. Diese Landzunge, die von der Wehrmacht als von der Seeseite aus uneinnehmbar galt, war mit Bunkern, Geschützturmresten und weiteren Betonbauten gespickt. Welche Vergeudung menschlicher Ingenieurkunst und natürlicher Ressourcen!


Den späteren Nachmittag verbrachten wir im McDonald's in Coutances, um unter anderem diese Zeilen zu Tastatur und Web Server zu bringen.


Unser Tagesziel: der Mont St. Michel an der Grenze zwischen Normandie und der Bretagne.

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