2010-05-13

Normandische Küstenfahrt

Von Dieppe aus führte uns unser Weg heute über die D 75 küstennah weiter gen Westen. An Achterbahnfahrten erinnernd, kurvte die Straße von der Hochebene oberhalb der kreidebefelsten Steilküste immer wieder zu den ehemaligen Fischerdörfern fast auf Meeresniveau hinab. Der Kontrast zwischen dem türkisfarbenen Meer und den weißen Felswänden war mitunter schon atemberaubend.

Leider war die Parkplatzsituation in Varengeville-sur-Mer zu angespannt, um dort mit vertretbarem Aufwand mit unseren Wohnmobilen zu halten. In Fecamp dagegen konnten wir am Hafen am Quai S. Carnot unkompliziert parken


und die Abbatiale de la Trinite besuchen. Diese Kirche der normannischen Gotik erinnerte mich an manche der Kirchen, die ich vor wenigen Monaten in Süditalien besuchen konnte. Da heute, an "Christi Himmelfahrt", in der Mittagszeit ein Gottesdienst stattfand, waren unsere Besuchsmöglichkeiten innerhalb des Gebäudes etwas eingeschränkt. Dafür gab es ein Esspapierchen kostenlos ...

Etretat durchfuhren wir entgegen unserer ursprünglichen Planung ohne Aufenthalt. Den holten wir zum einen mit einem Picnick auf einem Friedhofsparkplatz in Cauville-sur-Mer und zum anderen mit einem Blick auf Modellsegelflieger und Ultraleichtmotorflieger an den Felsen von Octeville-sur-Mer nach.

Le Havre, mit einem geräumigen kostenlosen Übernachtungsstellplatz direkt am Hafen, ist im September 1944 zum größten Teil zerstört worden: in der Innenstadt durch das Bombardement der Alliierten, in den Hafenanlagen durch die deutschen Besatzungstruppen. Besuchenswert erschienen mir die Kathedrale Notre-Dame aus dem 16. Jahrhundert sowie die Eglise St-Joseph.


Diese erst in der 1950er Jahren errichtete Kirche aus Sichtbeton faszinierte durch ihre klare Struktur.


In ihrer schnörkellosen Monumentalität fühlte ich mich an das Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig erinnert.

Morgen verlassen wir kurzzeitig die Küste und werden uns Rouen am Unterlauf der Seine zuwenden.

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