Innenansichten des NHS
So bekommt jeder Patient kurz nach der Einweisung in ein Krankenhaus ein wasserfestes, unverlierbares Armband mit seinem aufgedruckten Namen und Geburtsdatum verpasst. So wird beispielsweise vor _jeder_ Blutabnahme, Medikamentengabe und medizinischen Untersuchung das Geburtsdatum vom Patienten erfragt, um die Identität zu überprüfen. So tragen die "Nurses" (und dieser Begriff ist geschlechtsübergreifend) während - und nur während - der Medikamentenverteilung eine zusätzliche Arbeitsschürze, die auf der Rückseite die Beschriftung "Safety with medicine - Please do not interrupt me" trägt.
Meine Bitte, diesen Kittel fotografieren zu dürfen, wurde brüsk zurückgewiesen. Nicht nur die Benutzung von Fotoapparaten, sondern auch von Handys sei in Krankenhäusern verboten. Diese Ablehnung wurde nicht mit ohnehin lächerlichen funktechnischen Argumenten begründet, sondern mit dem Schutz der Privatsphäre. Mit Fotohandys könne man sonst zu leicht eventuell kompromittierende Bilder machen und veröffentlichen. Offensichtlich wird auch in Großbritannien, dem Weltmeisterland der Videoüberwachung, ein feiner Unterschied zwischen dem nur einem geschlossenen Benutzerkreis zugänglichen CCTV (Closed Circuit Television), also den Bildern von Überwachungskameras, und privat veröffentlichbaren Aufzeichnungen gemacht. Aber ich schweife ab ...
Das Krankenhauspersonal erscheint mir im Vergleich zu meinen Erfahrungen in Deutschland deutlich aufmerksamer, hilfsbereiter und zahlreicher zu sein. Und die gesamte Behandlung ist auch für EU-Bürger in Notfällen kostenlos ...
Für alle, die selber mal in die Situation geraten, hier noch eine hilfreiche(?) Vokabel: gown = Krankenhauskittel
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