2010-09-07

Sta[a|t]tliche Fürsorge

Ich erlaube mir, nochmals meine Bewunderung für die Qualität des NHS (National Health Service) anzusprechen und mit Selbsterlebtem zu untermauern.

Beispiel: Ein Krankenzimmergenosse fiel gegen 03:00 schlaftrunken aus seinem Bett. Innerhalb weniger Sekunden waren vier(!) Pflegekräfte bei ihm, um ihn zu versorgen und wieder ins Bett zu helfen. Als kurzfristige Lösung wurden Seitengitter an seinem Bett montiert, als beeindruckende langfristige Lösung erhielt er im Laufe des Vormittags ein anderes Bett, dessen Matratze er eigenständig zur Schlafenszeit bis auf Bodenhöhe absenken konnte.

Beispiel: Ein anderer Zimmergenosse (85 Jahre alt) erhielt einen Tag vor seiner Entlassung unaufgefordert Besuch von einer Sozialarbeiterin, die sich nach den Umständen seiner häuslichen Umgebung erkundigte und deren behindertengerechte Gestaltung beschreiben ließ. Sie ließ ihn im Krankenzimmer seine Mobilität beweisen und ihn einfache Übungen machen. Im Bedarfsfall wären ihm geeignete Unterstützungen angeboten worden ...

Beispiel: Der Rücktransport nach einem Krankenhausaufenthalt in die häusliche Umgebung liegt in Deutschland in der Regel in der Verantwortung des Genesenden. Anders beim NHS: ein krankenhauseigener Kleinbus bringt die Ex-Patienten im Bedarfsfall 25 km weit bis vor die Wohnmobiltür zurück.

Beispiel: über den stationären Aufenthalt hinaus benötigte Medikamente werden dem Patienten unaufgefordert mitgegeben. Im Gegensatz zu Deutschland, wo stattdessen entweder nur ein Rezept oder gar nur eine Rezepturempfehlung für den weiterbehandelnden Hausarzt ausgestellt wird.

Und nicht zu vergessen: all diese Leistungen sind kostenlos! Keine Abrechnungsscherereien mit Krankenkassen, keine für den Patienten kleinlich erscheinende Erfassung kleinster Leistungen, sondern pure Konzentration auf das Wesentliche: das Wohlergehen des Erkrankten.

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