2008-11-20

Pamplona/Iruna

Nicht, dass heute eventuell zwei Orte auf meinem Besuchsprogramm standen, nein, Pamplona ist der spanische, genauer kastilische Name der Stadt, Iruna der baskische. Obwohl ich in der BRD eher Meldungen über separatistische Strömungen im Baskenland als in Katalonien wahrgenommen habe, scheint mir der Umgang mit dem Spanischen hier in Euskadi (Baskenland in Baskisch) deutlich entspannter als rund um Barcelona, also in Katalonien, zu sein. Beide Sprachen (Euskera und spanisch) tauchen hier im Straßenbild gleichberechtigt auf. Im Zweifelsfall findet man eher eine rein spanische Beschreibung. Es erscheint aber auch sinnvoll, nicht nur auf die Lokalsprache, auf Euskera, zu setzen. Nach meiner Einschätzung verhält sich spanisch zu Euskera wie hochdeutsch zu ungarisch, während das Katalanisch eher mit dem Niederländisch zu vergleichen ist.

Pamplona bietet selbstverständlich wieder eine Kathedrale und ein Stadtmuseum. In der Kathedrale

(hier in der Abendsonne) hat mir der Profan-Bereich am besten gefallen.
Dazu gehört das Refektorium (der mittelalterliche Speisesaal der Mönche) und die daneben liegende Küche mit ihrem 27 m hohen Kamin. Kahle Wände lassen hier ein Echo erst nach ca. vier Sekunden verklingen - bei kirchenkonform leiser Klangvorgabe.


Im Stadtmuseum, richtiger als 'Museo de Navarra' dem kulturellen Erbe dieser Region Navarra verpflichtet, ist die - für mich in der Zwischenzeit übliche - Kollektion von regionalen Faustkeilen bis hin zu abstrakten Gemälden ortsansässiger zeitgenössischer Künstler zu finden.

November ist eindeutig off-season in Pamplona. Wie Burgos liegt auch diese Stadt auf dem Jakobsweg. Die einfachen Pilgerherbergen, die ich mal anschauen wollte, sind in beiden Städten geschlossen. Vereinzelte Wanderer werden an Pensionen oder Hotels verwiesen. Dass Pamplona vor Leben quirlt und "die Luft brennt", gilt wahrscheinlich eher für die Sommerszeit. Insbesondere für die zweite Juliwoche jedes Jahres, wenn jeweils gegen 08:00 Uhr Bullen in berechtigter Todesangst und testosterongesättigte Männer einander durch die Gassen Pamplonas treiben, vom Corralillos am Altstadtrand hinauf zur Plaza de Toros, der Stierkampfarena. Als ich heute diese Strecke ablief, war von dieser Hektik kaum was zu ahnen.

(Blick auf den Corralillos, dem Startplatz des Encierro)


(Plaza de toros, der Zieleinlauf)


(und die Theorie dazwischen)


(Häuserfront an der Calle de la Compania)


(Rathausfassade an der Plaza de Consistorial))


(Innenhof der Camara de Comptos de Navarra, dem ältesten Finanzverwaltungsgebäude Spaniens)

Am Rande: Südlich von Sevilla war meine Satellitenampfangsanlage wahrscheinlich überfordert, noch ein Astra-Signal zu empfangen. Keine Tagesschau, keine fremdbestimmte Zerstreuung. Immerhin habe ich auf diese Weise zwei Taschenbücher aus meiner Hausbibliothek weggelesen. Leider kann ich jetzt wieder Jauch & Cie. sehen ...

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