2008-12-03

Oppenheimer Unterwelt

Auf halbem Weg zwischen Mainz und Worms gelegen, verkehrsgünstig gelegen sowohl am Rhein und damit am Handelsweg zwischen Köln und Strasbourg wie auch an einem der Handelswege zwischen Praha und Paris, erlangte Oppenheim bereits 1008 n.u Z. Markktrechte. Mit dem Wachsen seiner Bedeutung als Warenumschlagplatz wuchs der Bedarf an Lagerräumen. Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert lösten die Oppenheimer diese Herausforderung auf eine relativ originelle Art: sie gruben sich in den Untergrund unter ihren Häusern. Von fast jedem der rund 500 Grundstücke im Bereich der ehemaligen Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert gehen Keller und Gänge ab. Oft sind bis zu drei Ebenen übereinander gelagert, die unabhängig voneinander verlaufen oder aber auch miteinander verbunden sind. Das "Oppenheimer Kellerlabyrinth" hat sich in der Zwischenzeit zu einer touristischen Attraktion gemausert, die im Rahmen von Führungen besucht werden kann.

Fünf der Wohnmobil-Solisten (darunter auch der Chronist), die sich an der Rhein-Winter-Tour beteiligen, haben heute an einer der Führungen teilgenommen. Ausgetretene Stufen, niedrige Gänge, aber auch hallenartige Räume, noch unerforschte zugemauerte Sackgassen und eine gleichbleibende Temperatur zwischen 15 und 17 Grad Celsius lassen das nass-kalte oberirdische Wetter fast vergessen.


Teilweise sind die unterirdischen Räume und Gänge frei begehbar, ...


... teilweise bewohnt, ...


... teilweise vermüllt und ...


... teilweise verknöchert. (Blick ins Beinhaus an der Katharinen-Kirche)


Zur Not muss auch eine Mobil-Höhle (oder das kleinste Wohnmobil der Welt?) reichen. [aus einer Ausstellung über Obdachlosigkeit, Katharinenkirche]

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