150 Jahre Phantasieanbetung
Ein vierzehnjähriges Mädchen sieht in seiner Vorstellung etwas, was außer ihm keiner der Anwesenden wahrnimmt. Diese Vorstellungen wiederholen sich in Varianten in einem Frühjahr vor 150 Jahren siebzehn Mal. Es gelingt ihm, andere Leichtgläubige von der Realität seiner Phantasien zu überzeugen. Eine Anbetungsstätte wird über dem Erscheinungsort, einer Grotte, errichtet, weitere Leichtgläubige wallfahren zu dieser Kirche, füllen sich "heilkräftiges Wasser", was an der Grotte entspringt, ab, betasten die kalten, feuchten Steine der Grotte voller Ehrfurcht, die darüber schon ganz speckig wurden. Vor und neben der ersten Kirche werden zahlreiche weitere erbaut. Für den jeweils diensthabenden "größten Brückenbauer" der Sekte, die diesen Schwachsinn maßgeblich fördert, gehört es in der Zwischenzeit zu den Selbstverständlichkeiten, diesem Ort während seiner Amtzeit einen Besuch abzustatten und damit die "Heiligkeit" dieses Ortes weiter zu steigern.
Na, wie heißt dieser Ort am Fuß der Pyrenäen, in dem ich mich jetzt aufhalte?
Einige Aufnahmen, zu denen ich mir die Kommentare verkneife ...
2 Kommentare:
Lieber Volker,
stolper nicht, so wie ich, über die vor Verzückung völlig unvermittelt vor dir auf die Knie sinkenden auf dem Vorplatz dieses Ortes. Und bahne dir einen Weg zwischen den endlosen Schlangen der dort bettlägerig von verkleideten Frauen mit Häubchen herumgeschubsten Kranken.
Mir graust vor diesem Ort.
Rolf
C'est un lourd mystère !
VG
Wolfgang
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