2009-05-28

Fürsorgliche Belagerung

Heute morgen um 09:00 Uhr fuhr ich mit meinem Motorrädchen in die Innenstadt, um bei einem Kiefernchirurgen ambulant ein Implantat setzen zu lassen. Der Eingriff erfolgte unter Vollnarkose kurz und (fast) schmerzlos. Nach dem Wiederaufwachen plante ich, mich einige Stunden lustwandelnd durch die Cafes der Innenstadt zu testen, um dann später im Laufe des Nachmittags völlig regeneriert und im Vollbesitz meiner beschränkten geistigen und körperlichen Kräfte mit dem Motorrädchen wieder nach Hause zu fahren.

Hätte ich nur dem Kiefernchirurgen nichts von diesen Planungen erzählt! Nach einer Narkose könne ich 24 Stunden lang nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen! Er habe in der Hinsicht eine Sorgfaltspflicht mir gegenüber und könne meine Absichten nicht dulden! Während ich noch in seiner Praxis saß, erschienen plötzlich zwei Herren in blauem Gewand, mit Dienstpistole und Schlagstock, von meinem Arzt gerufen, um mir sehr deutlich zu machen, dass meine Planungen nicht umsetzbar seien. Unter ihrer Aufsicht musste ich meine Motorradschlüssel am Empfangsschalter der Praxis abgeben und mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause begeben.

Mag ich dieses Deutschland trotz oder gerade wegen solcher bevormundenden Ereignisse?

3 Kommentare:

Anonymous Rolf meinte...

...und was lehrt uns das?

Nicht so viel sabbeln.

Aber, prinzipiell hatte dein Doc schon Recht. Insbesondere bei einem Zweirad.
Lieber so als nach eventuellem VU im Krankenhaus oder schlimmer.

Gute Heilung

Rolf

28. Mai 2009 um 17:46  
Anonymous Thomas meinte...

Da kann ich Rolf nur zustimmen. Aber dass der Doc die Polizei zu Hilfe rufen musste, um Dich zur Abgabe des Schlüssels zu bewegen, irritiert mich doch ein wenig. War da eventuell Deine Vernunft noch narkotisiert?

29. Mai 2009 um 12:46  
Anonymous Lara meinte...

Der Arzt hat Recht und will sich natürlich auch nicht haftbar machen.

18. März 2018 um 13:41  

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