2009-11-20

Im Jahre 1709 d.F.R.

Im Jahr 301, genau 301-09-03, hat nach stichhaltigen Belegen durch Mythen der Mönch und Steinmetz Marinus seine Mönchsrepublik gegründet.



Seitdem ist es über all die Jahrhunderte hindurch seinen Nachfahren gelungen, Begehrlichkeiten auf diesen Berg- und Zwergstaat



durch Kirche und Kaiser abzuwehren und die Autonomie San Marinos zu wahren - auch gegenüber der Europäischen Union. Trotz der EU-Abstinenz ist der Euro hier offizielles Zahlungsmittel, sogar mit einer landestypischen Prägung auf den Münzrückseiten. Allerdings wurden für die rund 31000 ortsansässigen und die rund 30000 außerhalb des Staates lebenden (San Mariner ?, San Marinosen ?,  San Marinoster ?) Bürger San Marinos nur jeweils zehn Sätze geprägt. Die rund 0,6 Millionen Euro-Münzsätze sind in kürzester Zeit vom Sammlermarkt absorbiert worden; für überteuerte 42 Euro hätte ich auch einen Satz vor Ort erwerben können.

Zu den Einwohnern pendeln jeden Werktag noch rund 10000 Italiener ein, um in den Fabriken der acht Orte dieses Kleinstaates zu arbeiten. Die Hauptstadt selber mit ihrem "Centro storico" sei, wie mir ein Einheimischer zuraunte, doch nur ein mittelalterliches "Theater für die Touristen".

Um noch einmal zur Staatsgründung zurückzukehren: San Marino gilt als älteste Republik dieser Erde. Um diese Tradition zu verdeutlichen, wird hier häufig bei offiziellen Datumsangaben (aktuell seit 2009-09-03) der Zusatz "1709 d.F.R." (dalla Fondazione della Repubblica, dt.: seit der Gründung der Republik) angefügt. Auch eine Art, Nationalstolz auszudrücken ...

Leider verhinderte dichter Nebel



die häufig beschworene Aussicht auf die adriatische Küste und Rimini und ließ mich zügig weiterfahren, ohne die San Mariner "Abladungsabzugsgrube" zu nutzen.



Stunden später schreibe ich diese Zeilen aus der Hauptstadt eines weiteren Zwergstaates und, nein, damit ist jetzt nicht Bern gemeint ...

1 Kommentare:

Blogger Dieter KAPP meinte...

na, dann gehe ich doch mal von Vaduz (Hauptstadt von Lichtenstein) aus... DK

20. November 2009 um 22:10  

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite