Wenn in Rom, mache es wie die Römer
Zumindest habe ich mich halbwegs an die Sitten der lokalen Motorradfahrer angepasst. Wenn der Autoverkehr sich knubbelt, schlängeln sich die Motorradfahrer irgendwie an den PKW vorbei und nehmen spätestens während der nächsten Rotphase die Pole Position an der Ampel ein - wenn sie das Haltgebot überhaupt ernst nehmen. Rechts über den Bürgersteig, links über den vom Gegenverkehr genutzten Fahrstreifen, mittendurch im Slalom um die Autos - und es funktioniert! Ein Geheimnis der süditalienischen Fahrweise - und Roma zähle ich in der Hinsicht noch zu Süditalien - scheint zu sein, nur eine volle Verantwortung für den Verkehr vor dem eigenen Fahrzeug zu übernehmen. Die Rücksichtnahme auf die Verkehrsteilnehmer an den Seiten ist schon eingeschränkt, auf die hinter einem fahrenden fast nicht vorhanden. Ich erinnere mich an eine Situation im Palermo, in der ich mich aus einer Haltebucht in den schier endlos strömenden Verkehr einmischen wollte. Erst als ich mir ein Herz fasste und mich ohne Rücksicht auf andere Autofahrer einfach in den Strom auf der Hauptverkehrsstraße hineinzwängte, kam ich erfolgreich von der Stelle.
Meine Ziele lagen heute in der Vatikanstadt: San Pietro, also der Petersdom, und die Vatikanischen Museen. Die Vatikanstadt gilt mit ihre Landesfläche von weniger als einem halben Quadratkilometer als der kleinste souveräne Staat auf dieser Erde. Diese Souveränität zeigt sich nicht nur in der Ausgabe eigener Briefmarken oder Euro-Prägungen, sondern auch darin, dass die italienische Guardia di Finanza (Finanzpolizei) die Ladenbetreiber hier nicht verpflichten kann, Kaufquittungen oder Kassenbelege (attestati) auszuhändigen. Irgendwie hatte ich mich an die kleinen Zettel, die immer unaufgefordert auch bei noch so geringwertigen Käufen ausgehändigt wurden, gewöhnt, dass ihr Fehlen mir heute besonders auffiel.
Der Petersdom zog Menschenströme aus aller Menschen Länder an,
darunter ungewöhnlich viele Philippinos.
Falls die eigene Bekleidung nicht den gottgegebenen Wünschen entspricht,
kann man sich in einer Nebenstraße mit passenderem Outfit eindecken.
An die Farbenfreude einer Schweizer Gardistenuniform kommt man wahrscheinlich sowieso kaum heran.
Das Dominnere entsprach meinen Erwartungen an das Zentrum der römisch-katholischen Großsekte.
Das "Allerheiligste", das Petrusgrab:
Vor der Grabplatte des Karol Jozef Wojtyla ließen sich einige Sektenanhänger auch durch zur Eile drängendes Personal nicht davon abhalten, niederzuknien und dem Anschein nach mit einem Toten einen Gedankenaustausch zu versuchen. Überhaupt scheint der Herr Wojtyla, wenn man die Anzahl der Ansichtskarten als Maßstab nimmt, immer noch populärer als der Herr Ratzinger, der aktuelle Pont. Max., zu sein.
Deutlich beeindruckender als der Petersdom waren für mich die Sammlungen der Vatikanischen Museen. Was hier zusammengetragen oder in Form von Fresken in Auftragsarbeit gezeichnet wurde, ist schon fast atemberaubend. Galerien, die über Hunderte von Wand- und Deckengemälden tragen
und doch nur Zugangskorridore zu den Meisterwerken der Hochrenaissance sind: Raffaels "Schule von Athen", die eine Hommage an die natürliche Wahrheit gegenüber der geoffenbarten, durch das Papsttum übermittelten darstellt,
und die Sixtinische Kapelle, die durch Michelangelos Deckenfresken wie die "Erschaffung Adams" weltbekannt ist.
Die erst 1932 errichtete, nach unten sich verjüngende Spiraltreppe führt die Besucher wieder dem Ausgang zu
und gegebenenfalls wieder zurück zur Piazza San Pietro.
Morgen steht das antike weltliche Roma auf dem Programm ...
2 Kommentare:
Guten Tag,
Mein Name ist Neil. Ich habe Ihren Blog heute gelesen.
Ich bin Schriftsteller und Ich schreibe Artikel über Reisen für eine beliebte Reise-Website.
Ich habe einige Artikel über Reisen in Rom/Vatikan.
Ich frage mich, möchten Sie einen von meinen Artikel in Ihrem Blog haben? Meine Artikel sind von professioneller Qualität und haben 1000 Worte.
Ich werde Ihnen €10 bezahlen, wenn Sie einen von meinen Artikel in Ihr Blog stellen und Ich kann sofort mit Paypal bezahlen.
Antworten Sie bitte und wir können sobald wie möglich anfangen.
Ich hoffe Ihnen meine Artikel bis nächsten Mittwoch oder Donnerstag zu schicken, wenn es möglich ist.
Vielen Dank,
Neil.
Email: neil_uk@thedoghousemail.com
Vielen Dank, Neil, für Ihr Angebot. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich es ablehne.
So ganz verstehe ich auch das Geschäftsmodell dahinter nicht. Also:
1. Sie schreiben einen Artikel.
2. Sie bezahlen mich dafür, dass ich Ihren Artikel in meinen Blog einbaue.
3. Was haben Sie davon?
Wäre es nicht einfacher, wenn Sie selber einen Blog einrichten, in dem Sie selbst - ohne Bezahlung - Ihre Artikel veröffentlichen?
Und außerdem: Ergänzend zum Selbstlob ("von professioneller Qualität und haben 1000 Worte") hätte mich der Link auf die "beliebte Reise-Webseite" gefreut, um mir selbst ein Bild von Ihren Reiseberichten zu machen ...
Volker
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