2009-11-15

Napoli, ade!

Ich bin froh, dem Moloch Napoli (Neapel) entkommen zu sein. Gut, es war nicht unbedingt weise, an einer der Haupteinfallschneisen zu übernachten. Entweder war die Verkehrsdichte so hoch, dass Hupkonzerte die Nachtruhe störten, oder so gering, dass Autos mit 80 km/h am Wohnmobil vorbeischossen und ihr Fahrtwind für Geschaukel sorgte.



Die alternative Bettstatt unmittelbar am Museo Archeologico Nazionale hätte auch so aussehen können.



Anyhow, nach einer wenig erquickenden Nacht hat der Besuch dieses Museums doch etwas entschädigt. Die schönsten Mobilien, die im Laufe der letzten 250 Jahre aus den Ascheschichten Pompeis und Ercolanos (Herculaneum) geborgen wurden, sind hier versammelt.



Darunter befinden sich so bekannte Werke wie das großformatige Mosaik, welches Alexander den Großen bei seiner Issoskeilerei (333 v. u. Z.) gegen Darius III. zeigt

(hier als Gesamtansicht)



(Detail Alexander des Großen)



sowie Marmorbildhauereien wie die Sitzende Agrippina in einer selten als Vorlage genutzten Pose,



ein zimbelspielender Satyr, der den kindlichen Dionysus trägt,



oder der Farnesische Herkules,



aber auch das "Geheimkabinett" (für unter 14jährige nur in Begleitung Erwachsener betretbar) mit antikem Schweinskram:

wahrscheinlich ein Fruchtbarkeitsgott ;-)



Erkennbar ein Paar ...




Verkehrsmäßig ist mein heutiger Übernachtungsplatz das Kontrastprogramm zur vorherigen Nacht. Die Frequenz der vorbeifahrenden Fahrzeuge dürfte bei maximal zwei pro Stunde liegen. Kein Wunder bei einer Sackgasse, die auf einer Bergkuppe endet. Es war allerdings hier oben nicht immer so friedvoll: im Winter 1943/1944 bombardierten alliierte Verbände diese Kuppe und das darauf liegende Kloster, weil deutsche Soldaten sich hier festgesetzt hatten und die im Tal verlaufenden Verkehrsadern zwischen Napoli und Roma (Rom) kontrollierten. Das Kloster wurde durch die Gefechte so stark beschädigt, dass es in den 1950er Jahren neu aufgebaut wurde. Ach ja, der XVI. ist noch nicht so "heilig" wie der Gleichnamige, der hier 529 den nach ihm benannten Orden gründete. Wer verrät mir, wo ich mich gerade aufhalte? 

5 Kommentare:

Blogger Dieter KAPP meinte...

Volker, das war jetzt wirklich NICHT leicht.. aber trotzdem: "Montecassino", das erste Kloster des nach ihm benannten Benediktinerordens im Jahr 529, welcher vor allen anderen das Christentum in Europa verbreitete. Die Gebeine Benedikts von Nursia liegen in der von gewaltigen Mauern geschützten Krypta begraben.

Besuchst Du es.. ? Viele Grüße DK

und für alle anderen: 41° 29′ 24″ N, 13° 48′ 50.4″ E

15. November 2009 um 14:45  
Blogger Volker meinte...

Moin, Dieter,

und Dank für die richtige Antwort. Wär's leicht gewesen, hätte es ja jeder beantworten können ;-)
Und klaro, ich habe die Gebeine von Benedetto besucht. Sie sollen übrigens gemeinsam mit denen seiner Schwester, Künstlername "Heilige Scholastica", in einer Urne ruhen, die im Hauptaltar (nicht in der Krypta) eingelassen ist.

Ok, gestalten wir die nächste Frage etwas einfacher: der Ort, in dem ich mich jetzt aufhalte, ist die Hauptstadt Italiens, gilt als "ewige Stadt", soll der Legende nach von Romulus 753 v. u. Z. gegründet worden sein, wird vom Tevere (Tiber) durchflossen, war das Zentrum des römischen Weltreichs und sein Name wird aus den Buchstaben "R", "O", "M" und "A" gebildet. Ich hoffe, nicht zuviele Hilfen gegeben zu haben und bin jetzt mal gespannt, ob jemand diesen Ort benennen kann ...

15. November 2009 um 15:12  
Anonymous Anonym meinte...

Hallo Volker,
jetzt hast Du wirklich genügend Helfen geboten, dass auch ich dahingerkomme wo Du bist. Viel Spass in Rom. Ich hoffe Du hast einen sicheren und ruhigen Stellplatz gefunden. Ich nehme in Rom immer die öffentlichen (Metro, S-Bahn, Bus, Straßenbahn) mit Tageskarte kann man wunderbar die ganze Stadt erkunden.
Liebe Grüsse
Roswitha

15. November 2009 um 15:24  
Blogger Volker meinte...

Moin, Roswitha,

und auch Dir Dank für die nach sicherlich erforderlichen aufwendigen Recherchen richtige Antwort ;-)

Ich habe mir für Roma einen offiziellen Stellplatz gegönnt. Zum ersten Mal seit meinem Start in der BRD hängt mein Wohnmobil auch mal wieder an 230 V. Zum Colosseo sind es knapp sechs km, die ich in den nächsten Tagen mit meinem Motorrädchen häufiger zurückzulegen gedenke.

Gruß, Volker

15. November 2009 um 15:48  
Anonymous e.s. meinte...

hi volker,

du schreibst "Und klaro, ich habe die Gebeine von Benedetto besucht."

habe ich da was verpasst?

;-)

viel spass in AMOR

15. November 2009 um 17:46  

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