2009-11-09

Inferno Palermo

Nach meinem Start in Marsala (auch dort haben die interessanten Museen am Montag geschlossen) lockte mich zunächst ein Rohbau, an dem seit rund 2420 Jahren nicht mehr wesentlich weitergebaut wurde.



Der unvollendete, aber dafür ganz schön vollständig wirkende dorische Tempel von Segesta liegt wie ein Solitär auf einem von weitem sichtbaren Hang.



Der Dom von Monreale, welches heute fast ein Vorort Palermos ist,



zählt zu den schönsten Denkmälern der Normannenzeit. In der im 12. Jahrhundert errichteten überraschend großen Kirche



wurde bei den Wandmosaiken mit Gold wahrlich nicht gegeizt.



Nur ein Detail: Jakob mit seinem Leitertraum.



Leider trübte sich das Wetter etwas ein, so dass der spärlich Lichteinfall durch die kleinen Fenster des Hauptschiffes die Pracht mehr erahnen als funkeln ließ. Aus meiner heutigen Sicht ist nur bedauerlich, dass in den zahlreichen großformatigen Mosaiken wieder nur die Märchen der Bibel, aber keine wissenschaftlichen Errungenschaften - auch ruhig der damaligen Zeit - dargestellt sind.

Der Dom von Palermo sollte mein letztes heutiges  Besuchsziel werden. Die interessante gotisch-maurische Melange der Fassade setzte sich leider im Kircheninnern nicht fort.



Wie mein Reiseführer etwas euphemistisch schreibt: "Der Dom [...] weist verschiedene Stile auf." Klassizistisch überladen erscheint mir der Innenraum. Leider sind auch die mich interessierenden Bereiche wie die Seitenkapelle mit dem Sarg unseres Staufen-Kaisers Friedrich II. versperrt; die im Reiseführer noch angegebenen Nachmittagsöffnungszeiten sind offensichtlich überholt. Zum eher abträglichen Eindruck Palermos tragen nicht nur die unzähligen Müllsäcke, die sich am Straßenrand stapeln, bei,



sondern auch der nicht abreißenwollende Verkehrsstrom (wie hier an der Porta Nuova



mit ihren übermannshohen Wächterfiguren).



Massen der typischen italienischen Kleinwagen, eine Kakophonie des Gehupens und eine nicht existierende Straßenverkehrsordnung lassen mich aufatmen, als ich diese Stadt hinter mir wusste.

Mein Platz für diese Nacht liegt in Cefalu, direkt am Bahnhof mit seinen bahnhofstypischen Geräuschen ...

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