2011-06-04

On the road again

Nach einer weiteren Nacht im Hause von Freunden standen heute einige Ziele in Virginia auf dem Programm. Am Vormittag Richmond, am Nachmittag der Blue Ridge Parkway.

Aus der zweistündigen Privat-Stadtführung, die ich mir gegönnt habe, hier (zunächst?) nur einige wenige Aufnahmen.


Das Weiße Haus, allerdings nicht in Washington D.C., sondern in Richmond VA. Damit ist auch klar, dass es sich bei diesem eher unscheinbaren Gebäude um den Regierungssitz des Präsidenten der Konföderierten Staaten während des US-amerikanischen Bürgerkriegs (1861- 1865) handeln muss. Jefferson Davies residierte hier, bis Richmond Anfang April 1865 in die Hände der Unionstruppen fiel, zwei Tage später Präsident Lincoln auf den Stufen dieses Weißen Hauses eine Ansprache hielt und weitere fünf Tage später der Bürgerkrieg beendet war.

In der Zwischenzeit ist der Auslöser des Bürgerkriegs, die Uneinigkeit in der Frage der Sklavenhaltung, beseitigt. Im Stadtbild findet man heutzutage Denkmale zur Würdigung von Studentenprotesten, in denen sich 1951 farbige Studenten für mehr Bildungsgleichheit eingesetzt haben.


Wie liebevoll antiquiert allerdings noch manches hier wirkt, sei beispielhaft an diesem "Parkautomaten" gezeigt. Man sucht sich einen freien Parkplatz, merkt sich die Parkplatznummer und steckt 5 US$ in den zugehörigen Schlitz dieses Kastens.


Mein nächstes Ziel war der Blue Ridge Parkway. Zuvor wollte ich allerdings dem Haus der "Cookie Lady" einen Besuch abstatten. Vor genau 20 Jahren und zwei Tagen habe ich dort im Zuge meiner USA-Durchradlung übernachtet.


Zum Vergleich: der Anblick vor zwanzig Jahren. Die Dame, jetzt in ihren 80igern und nach einem Schlaganfall stark gehandicappt, hatte seinerzeit den an ihren Haus sich zum Kamm der Appalachen hochkämpfenden Radlern zunächst Wasser und später eine Schlafstatt angeboten. Die von den Radlern genutzten Räume sind jetzt mit Erinnerungsstücken wie T-Shirts und Ansichtskarten übersät.

Der Blue Ridge Parkway verbindet als Höhenstraße die Pässe der östlichen Appalachen miteinander. Zwischen ihnen schlängelt er sich um die Bergrücken herum. Häufig bieten sich gleichzeitig weite Blicke in die Täler sowohl westlich wie auch östlich des Höhenkamms. Es hat schon was, so wie ich heute zwischen dem Rockfish Gap und Peaks of Otter ca. 135 km fast nur durch Wald zu fahren,


vereinzelt unterbrochen durch Hinweisschilder Overlook ahead auf Aussichtspunkte,


fernab jeder landwirtschaftlichen Nutzung oder größerer menschlicher Ansiedlungen.


Mein Tagesziel heute ist ein Motelzimmer der Super8-Kette in Bedford VA.

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