2009-10-22

Il pane e umido

Zumindest für ein Schmunzeln auf dem Gesicht der Bedienung war meine Bemerkung ("Das Brot ist feucht") gut, als sie nach dem Regenguss die Reste meines gemischten Salats samt Weißbrotstücken wieder abräumte.


Jetzt weiss ich auch, dass "Buchhandlung" auf italienisch "libreria" heißt. In einer habe ich mir einen (hoffentlich) guten Atlas der Straßen Italiens gekauft. Es kam einfach gestern zu häufig vor, dass mein Navigationssystem mehr wusste als ich oder, anders formuliert, dass mir die Informationen und das Selbstbewusstsein fehlten, um mein Navigationsgerät bei Bedarf zu überstimmen.

In der Kirche San Michele in Foro amüsierte ich mich während eines Trauergottesdienstes über das übliche katholische Liturgiebrimborium, inklusive der Transsubstantion mit anschliessendem gemeinschaftlichen rituellen Kannibalismus. Wie lächerlich mir zunehmend religiöse Riten erscheinen ...

Am Dom San Martino


ist neben dem Hauptportal ein Labyrinth in eine der Säulen gemeißelt.


Eine, wie sich später herausstellte, US-amerikanische Touristin ließ in stummer Versunkenheit ihre Handflächen darauf ruhen. Auf meine Nachfrage hin erklärte sie mir, dass sie die Energie dieses Steins in sich aufnehme. Außerdem wisse sie genau, dass sie in vorherigen Leben stranguliert worden sei und dass im Jahr 2012 die Erde für 30 Stunden non-stop von der Sonne nicht beschienen würde, weil dann nicht nur die irdischen Magnetpole kippen würden, sondern die Erde komplett ihre Drehrichtung ändern würde. US-Bürger, die unter solchem Realitätsverlust leiden, hatten wahrscheinlich auch keine Probleme damit, ihre Stimme einem George W. zu geben oder aktuell Barack  Obama wegen seiner Gesundheitsreform als Nazi zu verunglimpfen.

Mein schiefes Ziel für morgen: Pisa.

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