2010-09-14

Henges und die Irrwege des Landvermessers

Ich komme mir langsam vor wie der Landvermesser in Kafkas "Das Schloss", dem es auch nicht gelang, bis zu seinem Ziel, in seinem Fall ins Schloss, vorzudringen. In meinem Fall scheint das ehemalige Wohnhaus von Charles Darwin mir verwehrt zu bleiben. Ok, mein Navigationssystem lotste mich bis zur geeignet erscheinenden Ausfahrt der M25, des Londoner Autobahnrings. Aber dann wurden die empfohlenen Wege abenteuerlich eng, endeten in Sackgassen oder an unvermittelt auftauchenden 6'-6"-Breitenbeschränkungsschildern, die ich zu respektieren gelernt habe. Nach ca. 80 Minuten gebe ich für heute entnervt auf, habe mir - auch angesichts der anbrechenden Dämmerung - einen Straßenrandparkplatz (Schulnotenkategorie 4-5) gesucht und verschiebe den Rest der Annäherung auf morgen.

Mein Besuchsschwerpunkt heute: Stone- und Woodhenge. Stonehenge wird als eine der prominentesten UNESCO-Weltkulturerbestätten von Touristenmassen überströmt, die aber dank einer geschickten Besucherlenkung bei den unzähligen Fotos der Monolithen kaum ins Bild geraten. Näher als ungefähr acht Meter kommt man ohnehin nicht an die bis zu 45 Tonnen schweren Blöcke heran, die vor ca. 4500 Jahren über Entfernungen von bis zu 240 km herbeigeschafft wurden. Der kleine, unscheinbare, kaum besuchte "Bruder" liegt ca. 5 km entfernt: eine vor ca. 4000 Jahren mit Holzstämmen errichtete Anlage mit elliptischen Grundrissen, die - ebenso wie Stonehenge - zu astronomischen Beobachtungen gedient haben könnte.











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