2008-01-20

Unter Sozen



Auf dem Neujahrsempfang der SPD-Kreistagsfraktion an der Saalburg, mit Peter Struck als überregionale Celebrity.

Mein Tischnachbar, sich in einer sozialdemokratischen Reinkultur wähnend, duzt mich gleich. Etwas später, nach seiner Frage nach meiner SPD-Mitgliedschaft und einer ihn wahrscheinlich enttäuschenden Antwort, wechselt er auf das "Sie" zurück. Flexibel sans, die Sozen ...

Kleiner Nachtrag um 16:00 Uhr: In der Zwischenzeit hat es die während Strucks zwanzigminütiger Rede erhobene Forderung nach einem Parteiausschluss von Wolfgang Clement zur Top-Meldung der deutschen Online-Nachrichten gebracht. Und ich kann sagen, ich bin dabei gewesen ...

2008-01-19

Wil Ripley im Chilly's

Habe mich von Dieter W. zu einem Besuch in Karben überreden lassen. Zivile Preise in der (laut Eigenwerbung) "schärfsten Bar von hier bis Mexico". Die Musik spiegelt den Geschmack der Sechziger Jahre wider - und das ist gut so. Gerade wurde ein Song "for the old hippies" angekündigt, danach eins für die, die wissen, wie es war, "the green stuff" zu rauchen. Eric Clapton, Blackfoot und Wil Ripley sind die bevorzugten Komponisten der vorgetragenen Songs. Eine musikalische Reise in meine späte Jugend ...

Geistige Beweglichkeit im deutschen Gaststättengewerbe

Ein Treffen in kleiner Runde in einer Gaststätte in der Frankfurter Innenstadt. Einer aus unserer Runde bestellt eine Portion Eisbein mit Bratkartoffeln und Sauerkraut. Ich habe nur einen kleinen Appetit, finde nichts Ansprechendes auf der Speisekarte und bestelle nur eine Portion Sauerkraut. Die Bedienung bafft zurück: "Das können Sie nicht bestellen!" Ich: "Wieso?" "Weil Sie was zu essen bestellen müssen!" Die Logik dieser Aussage noch auf mich wirken lassend, rufe ich noch hinterher: "Ich will das Sauerkraut ja auch essen." Die Botschaft war offensichtlich, dass nur das, was auf der Speisekarte an kompletten Gerichten ausgewiesen ist, auch bestellt werden darf. Eine kurze Sekunde der Verblüffung, in der der Gedanke an ein patziges "Na gut, dann bestelle ich eben nichts" mir durch den Kopf schießt. Dann die Erleuchtung: "Zu der Portion Eisbein kann aber noch als separate Beilage eine Portion Sauerkraut bestellt werden?" "Ja, das geht ..."

Wäre ich nicht Atheist, käme jetzt ein Stoßgebet: "Herr, lass Hirn regnen!"

Ich fühle mich an den alten Witz erinnert, in dem jemand in Vatikan anfragt, ob man beim Beten rauchen dürfe - und sich einen Verweis einhandelt, wie er es wagen könne, auch nur dran zu denken, das Gebet durch ein halbes Laster wie das Rauchen entheiligen zu wollen. Ein Jesuit fragt dagegen, ob man beim Rauchen beten könne - und wird belobigt, weil das der Mahnung der Schrift entspreche: "Betet ohne Unterlass!"

2008-01-14

Nächste Bergwertung: der Herzberg



Diesmal wurde mein Maschinchen richtig gefordert. Über leicht vermatschte, geschotterte Waldwege quälte sich meine Liberty streckenweise mit 10 km/h auf unseren Bad Homburger Hausberg hinauf. Am Herzbergturm arbeiten zwei einsame Maurer an der Renovierung, die Gipfelgaststätte (Montag!) ist geschlossen.