2008-03-30

Mal was anderes

Ich habe gerade auf der ursprünglich A. H. zugedachten Rednerplattform auf der Zeppelintribüne Brechts Kinderhymne deklamiert. Zumindest mir tat es gut.

Ruine der Kongresshalle

Beim Betreten des Innenhofs der geplanten Kongresshalle konnte ich ein leises "Wow" nicht unterdrücken. Vom Grundriss einer klassischen römischen Arena, doppelt so groß wie das Colosseum in Rom, mit einer geplanten freitragenden Decke in 70 Metern Höhe, alle Sitzplätze ausgerichtet auf eine imaginäre Rednertribüne wirkt es auch jetzt noch beeindruckend und einschüchternd. Gut, dass die Fahrgeschäfte des in diesen Tagen stattfindenden Volksfestes direkt daneben einen Kontrapunkt des Verspielt-Leichten setzen.

Größenwahn des Nationalsozialismus - heute

Am ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg lässt sich noch heute wahrscheinlich wie sonst nirgendwo in Deutschland die Vereinnahmung der "Volksmassen" und Homogenisierung zu einem gleichgeschalteten "Volkskörper" erkennen. Es liegt in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Gedankenfreiheit, Individualität und Nonkonformität als hohe kulturelle Werte heutzutage geachtet und geschützt werden und bleiben.

2008-03-29

Legoland Deutschland in Günzburg

und das Kind im Manne blüht auf.

2008-03-28

Im Museumsshop des Märklin-Museums

erinnert mich die Atmosphäre an einen Porno-Shop: hoher Männeranteil, die Kunden laufen gesenkten Hauptes an den Auslagen entlang, begutachten viele Produkte und würdigen einander kaum eines Blickes. Alleinig das Kindergeschrei aus dem - kostenlos besuchbaren - Museumsbereich hier in Göppingen stört diesen Eindruck.

Im Literaturmuseum der Moderne

In einem Saal von der Größe einer Turnhalle, eingefasst in kristallenem Glas, liegen Schätze der deutschen Literatur. Die Manuskripte von Autoren wie Kafka ("Der Proceß"), Hesse ("Der Steppenwolf") oder Kästner ("Emil und die Detektive") lassen sich hier betrachten.

Schiller is doof!


steht respektlos auf dem Sockel des Schiller-Standbilds vor dem Deutschen Literaturarchiv und dem Literaturmuseum der Moderne in Marbach.

2008-03-24

Winter in Hooksiel

U. und ich haben spontan beschlossen, die Sonne an der Nordseeküste zu suchen. Bis Dienstag werden wir über schneeweißen Sand im Watt laufen, den Eisschollen bei ihrem Treiben zusehen und uns den Arsch abfrieren.

2008-03-20

Leergutannahme im real-Getränkemarkt

Innerhalb des Getränkemarktes gibt es einen kleinen Verschlag, in dem die Kasse und die Leergutannahme untergebracht sind. Ich gebe meine sechs leeren Flaschen an der Leergutannahme ab und erhalte von einer Mitarbeiterin einen Bon über 1,40€. Ich wollte gerade nach der Inkassogabe des Bons fragen, als sie meinte: "Wollen Sie das Pfandgeld zurück haben? Dann kommen Sie bitte an die Kasse." Sie begibt sich innerhalb des Verschlags an das nächste Fenster, nimmt mir den Bon, den ich dreißig Sekunden zuvor von ihr erhalten habe, wieder ab und gibt mir das Bargeld heraus. Buchhalterisch war der Vorgang sicherlich korrekt, aber etwas verblüfft war ich schon ...

2008-03-19

Vor dem Friedhof

Gestern hat mich die Vorstellungsrunde meines Wohnmobils in meine alte Heimat, ins Ruhrgebiet, geführt. Mit einer meiner beiden Schwestern habe ich mich heute Nachmittag vor einem Friedhof in Essen verabredet, um gemeinsam das Grab unserer Mutter aufzusuchen. Den Parkplatz vor dem Friedhof nutze ich auch gleich für die heutige Übernachtung. Diese Idee hatte sich mir vor vielen Jahren eingeprägt, als Didi Hallervorden in einem Interview offenbarte, dass er während seiner Tourneereise am liebsten mit seinem Wohnmobil an Friedhöfen übernachtete: in der Regel hat man nachts seine Ruhe und tagsüber Wasseranschluss.

2008-03-16

Spontanübernachtung

Habe noch schnell in die DDR rübergemacht, um kurz hinter der Grenze ein, zwei, drei Soljanka zu genießen. Kurzes Gespräch mit dem Kellner im "Eisenacher Haus": "Ich bin mit einem Wohnmobil hier. Wenn ich hier heute Nacht stehen bleiben kann, bestelle ich auch was zum Trinken." "Kein Problem." Der Dauerregen unterstützt meinen Wunsch, nicht mehr weiter zu fahren.

Kleiner Nachtrag: Im Laufe der Nacht geht der Regen in Schnee über. Ich wache in einem Winterwonderland auf.

Im Schwarzen Moor

am Dreiländereck Bayern-Thüringen-Hessen. Ein "nasser, kalter Standort" laut Infotafeln. Stimmt!

Am Rhön-Museum

Leider erst ab 1. April 2008 wieder geöffnet ...

Am Marktplatz der nördlichsten Stadt Bayerns

(Fladungen)

Weisswürste zum Sonntagsabschied


runden das Wochenendangebot des Fremdenverkehrsamts von Bad Neustadt ab. Kulturell und kulinarisch wurden 68 Wohnmobilisten mit ihren 40 Wohnmobilen sehr gut versorgt und auf diese doch sonst etwas abgelegen wirkende Ecke Frankens aufmerksam gemacht.

2008-03-15

Rhöner Wurstspezialitäten an Essigfrüchten

Wohnmobiltreffen 2008 in Bad Neustadt, 2. Abend

Heute stehen fränkische Spezialitäten auf dem Programm: fr. Gerupfter mit Zwiebelringen, fr. Bratwürste auf Weinsauerkraut und fr. Starkbier, dies alles lautstark untermalt von der Trachtenkapelle Fr-heim.

Apothekenschwemme

Rund um den Marktplatz in Bad Neustadt im Radius von maximal 100 Metern habe ich vier Apotheken wahrgenommen, von denen allerdings mindestens zwei am Samstagvormittag geschlossen waren. Leiden wir an zu vielen Erkrankten oder an zu vielen Apothekern?

Raureif in den Saaleauen

Heute nacht wurden meine Gasvorräte geschont. Ich habe stattdessen ausgenutzt, an 230 Volt angeschlossen zu sein und die Dachklimaanlage auf maximaler Solltemperatur von 31 Grad Celsius wärmen und lärmen lassen. Richtig warm wurde es aber nur, wenn man sich direkt im wärmenden Luftstrom befand. Auf die Gasheizung werde ich wohl kaum verzichten können, solange es draußen raureift ...

2008-03-14

Fischvariationen mit Rhöner Forellenfilet

Ein festliches Buffett, gesponsert von der Firma Fendt Caravan, in der Stadthalle von Bad Neustadt. Derzeit spielt eine 2-Mann-Combo (oder -Kapelle?) Hits, die vor meiner Jugend aktuell waren. Der Sänger trifft den Ton überraschend häufig. Ich tröste mich damit, dass noch ältere Gäste als ich von dieser Musik in ihre frühe Kindheit getragen werden. Überhaupt, wenn ich mich so umgucke, werde ich mich wohl langsam an den Gedanken gewöhnen müssen, auch zu jener (?) Generation zu gehören. Bin ich wirklich schon so alt?

Reisemobil-Eintreffen in Bad Neustadt

Nehme an meinem ersten Reisemobiltreffen teil. Auf dem Wohnmobilstellplatz am Kurpark trudeln so langsam die mindestens 35 angemeldeten WoMos ein. Eine Mitarbeiterin der Kurverwaltung verteilt die Begrüßungsbeutel mit Infomaterial und kleinen Geschenkchen wie einem Bocksbeutel und Baseball-Caps, ein Mitmobilist bittet mich im breitesten (Neu-)Ulmer Dialekt um meinen Wasserschlauch und ist mir im Gegenzug beim Beheben eines 230V-Anschluss-Problems behilflich. Die Vorsitzende eines Reisemobil-Clubs aus Frankfurt-Fechenheim klopfte an und hat erste kleine Tipps gegeben. Es lässt sich schon mal munter an ...

Pedale in Gersfeld

Auf dem Weg zu einem Wohnmobilistentreffen in Bad Neustadt führt mich der Weg durch Gersfeld. An der Endhaltestelle der Fuldatal-Bahnstrecke liegt eine der originellsten Kneipen Deutschlands, die "Fahrradkneipe Pedale". Der Eingangstürgriff ist ein Pedal, die Innenausstattung ist komplett auf das Fahrrad abgestimmt. Leider öffnet sie heute erst um 13:00, also gibt es keinen "Tandem-Toast" zu 3,70 € ...

2008-03-08

Drehleierkurs in Bad Homburg

Gerd bringt uns das Meistern der Leier nahe.

Nach dem Besuch eines ersten Drehleierkurses im vergangenen Herbst und einem spontanen Kauf einer Sichel-Leier drohte das gute Stück zu einer Investitionsruine zu werden. Um dem vorzubeugen, besuche ich an diesem Wochenende (von Donnerstagabend bis Sonntagmittag) erneut den Drehleierkurs von Lizzy Blau.

2008-03-04

HG VR 56, zum 3.

Ich habe gerade die wahrscheinlich teuersten Minuten meines Lebens hinter mir: die erste Fahrt mit meinem Wohnmobil. Da jeder Neuwagen mit den ersten Kilometern ca. 20% seines Neupreises verliert, kostet mich diese kurze Strecke ungefähr ... oioioi!

HG VR 56, zum 2.

53,50 EUR und einige hoheitliche Akte später: Die Zulassungsbescheinigungen liegen vor und die Plaketten kleben auf den Nummernschildern.

HG VR 56, zum 1.

So langsam wird's ernst mit meinem Wohnmobil. Der Tag beginnt mit der Zulassung im Landratsamt - und den ersten 27 EUR für die Nummernschilder.

2008-03-01

Verbremt

Der Wind treibt schwere Regenwolken über Stadt und Fluss. Der Geruch der Beck's-Bier-Brauerei, der gestern noch auf das rechte Weserufer herüber wehte, wird jetzt schnell vertrieben. Gut zu wissen, dass man an diesem Wochenende und bei diesem Wetter die Jugendherberge in Bremen nicht unbedingt zu verlassen braucht.

Mit mir haben sich 35 Segellehrer der DJH-Segelschule hier zu ihrem allzweijährlichen Treffen eingefunden, um die Ereignisse der vergangenen Jahre und die Perspektiven der kommenden Jahre für die Segelschule zu besprechen.