2008-04-28

Der Urmensch von Mauer ...



... ist wissenschaftlich korrekt als Homo Heidelbergensis bekannter. Wahrscheinlich nehmen die Bewohner dieses Städtchens bei Heidelberg es den gelehrten Herren der Universität Heidelberg immer noch übel, dass der hier gemachte Unterkieferfund nicht Homo Maurensis genannt wurde. Der ca. 600.000 Jahre alte Fund ist das älteste bekannte Relikt eines Hominiden in Europa.

Einige Infotafeln am Ort:







Die Chance für Little Einsteins



Eine Deutsche Meisterschaft in dem Gesellschaftsspiel, welches wahrscheinlich die denkbar höchsten intellektuellen Anforderungen stellt, findet in einigen Tagen in Baiertal statt.

Vor Jahrzehnten habe ich seinerzeit für meinen Commodore PET 2001, einen der ersten Home Computer, dieses Spiel programmiert. Wann immer möglich, zog der Rechner auch für seine menschlichen Mitspieler die Pöppel. So wurde, wenn möglich, geschlagen, das Einstiegsfeld wurde zügig freigeräumt und die vier Schlussfelder wurden bevorzugt angesteuert. Ich habe selten so ein langweilendes Computerspiel erlebt ...

Landauer Marktplatz



Ein quadratischer aufgeräumter Platz im Zentrum. Die Nähe Frankreichs macht sich - trotz der unvermeidbar erscheinenden Deichmannisierung und T-Punktierung der Fußgängerzone - bemerkbar.

Nussdorf zum 3.



Ein etwas überraschender Anblick: umgeben von Reben arbeiten Pferdekopfpumpen. Rund um Landau liegt die größte Erdöllagerstätte des Oberrheingrabens. Seit der ersten Probebohrung 1955 wurden hier ca. 4,5 Mio. t Rohöl gefördert.

Nussdorf zum 2.

Ein römischer Viergötter-Stein ist in die Ecke des Seitenschiffs der Dorfkirche integriert. Links ist Herkules als Gott des Handels und des Erfolgs und rechts Juno als höchste römische Göttin und Beschützerin der Ehe dargestellt. Dieser Stein deutet darauf hin, dass bereits vor zweitausend Jahren hier eine Villa Rustica stand - und seitdem hier Wein angebaut und gekeltert wird.

Nussdorf zum 1.

Mein Weg führt mich in Pfalz. Bei Landau liegt ein Dörfchen, von dem aus der (leider) gescheiterte Bauernkrieg 1524/1525 in dieser Region ausging. Die gegen ihre Unterdrückung aufrührenden Bauern wähnten Luther wegen seiner Religionsschelte auf ihrer Seite. Er aber zeigte eine fürstenfreundliche Haltung und hieß das Niedermetzeln der Bauern gut. Manche Historiker meinen, dass damit den Deutschen für Jahrhunderte jegliche Revolutionslust ausgetrieben wurde und der Weg in den Obrigkeitsstaat und in die Katastrophen des 1. und 2. Weltkriegs vorgezeichnet wurde.

2008-04-27

Schlucker

Komme auf meinem After-Dinner-Bummel in Eberbach an einer Filiale einer Drogerie-Kette vorbei. Schau'n wir uns die Werbeaussagen mal näher an:
"durchgehend geöffnet": die Filiale ist geschlossen
"modern": Die Waren hinter dem Schaufenster stapeln sich höchstens in einem postmodernen Chaos
"preisberühmt": eher berühmt-berüchtigt für die Methoden der Mitarbeiterüberwachung und -ausbeutung

Übernachtung in Eberbach ...

... direkt am Neckar. Der Platz ist zwar hochwassergefährdet, aber kostenlos nutzbar. Keine Rose ohne Stacheln ...

In the Heart of Michelstadt



Das angenehme Wetter lockt die Menschen in die Straßencafes und Eissalons. Der April scheint mit einigen letzten schönen Tagen seinen lausigen Gesamteindruck vergessen machen zu wollen.
Im Bild "das" Wahrzeichens Michelstadts, das Rathaus von 1484. Im Erdgeschoss wurde schon damals mit Handel das Geld verdient, über dessen Ausgabe im ersten Stock entschieden wurde.

Einhards-Basilika bei Michelstadt


Das Modell im Vordergrund zeigt den Bauzustand vor 1180 Jahren, das Original im Hintergrund das aufwändige Gerüst zur provisorischen Überdachung im Jahr 2008. Das Gerüst wirkt unter anderem deshalb so sperrig, weil auf Verankerungen im Mauerwerk der Kirche verzichtet wurde und die Stabilisierung durch mit Schotter beschwerte Mulden erzielt wird. Die Dachziegel liegen sauber gestapelt bereits in Stahlkäfigen neben der Basilika und die Einschalung eines Entsalzungstauchbeckens für die Dachziegel sieht nutzungsbereit aus. Das Positive: während der Einrüstdauer verzichtet die Hessische Schlösser- und Gärtenverwaltung heuer auf die 3 € Eintrittsgeld für eines der wenigen erhaltenen Beispiele karolingischer Baukunst in diesem Bundesland.

Ruhe im Odenwald


Einer spontanen Eingebung folgend (E. F. sei Dank) hat es mich heute in den Odenwald verschlagen. "Ruhe" scheint hier in Bad König das Leitmotiv zu sein. Im Prospekt der Kurverwaltung wird zwar vom "überschaubar gebliebenen Städtchen mit Flair" geschrieben, aber selbst der Rest von Flair scheint wie mit Mehltau überzogen. Die "einzige Thermalquelle des Odenwalds" lockt ein Publikum an, dessen Durchschschnittsalter noch deutlich über meinem liegt (und das will schon was heißen ;-). Ein zugegebenermaßen netter Kurpark mit zwei Teichen und naturbelassenen Wiesen, eine Wandelhalle mit "Tanzteeprogramm Mi-So 14:30 - 17:30" und ein Brunnen mit "Stahlwasser" stellen noch keine Alleinstellungsmerkmale in der harten Konkurrenz um Kurgäste dar.

Nachbarschaft und Wohnmobile


Ich bin gestern erstmals von Anwohnern nach dem Abstellen meines Wohnmobils in unserem Wohngebiet angesprochen und gebeten worden, mein Wohnmobil "woanders" zu parken.

Ich achte schon peinlich darauf, einen Parkplatz zu finden, der den Anforderungen der Straßenverkehrsordnung entspricht. Mindestens drei Meter Abstand zur gegenüberliegenden Bordsteinkante, kein Zuparken irgendwelcher Einfahrten und kein Abstellen bei unübersichtlicher Straßenführung. Ich bin mir sicher, (fast immer) nur legale Parkplätze zu nutzen. Aber sind sie auch legitim?

Die Abmessungen meines WoMos mit seinen 2,3 m Breite, 6,6 m Länge und 3,1 m Höhe kann ich nicht schrumpfen lassen. Und lichtdurchlässig wird es auch nicht. Parkplätze, die geeignet sind, sind eine knappe Ressource. Wenn Anwohner sich aus einer Einfahrt direkt neben dem Wohnmobil auf die Straßen tasten, ist der Blick durch mein Fahrzeug schon behindert. Ein direktes Abiegen aus einer Einfahrt heraus "durch" mein WoMo wird sicherlich ebenfalls erschwert. Rechtfertigen diese Behinderungen, mir den Parkplatz zu verwehren? Verhalte ich mich falsch? Wie würde ich das Verhalten eines Dritten, der sein Fahrzeug so abstellt, wie ich es tue, beurteilen? Nehme ich mir zu viel egoistische Freiheiten heraus, ohne die Einschränkungen für meine Mitmenschen zu berücksichtigen? Habe ich hier ein Empathiedefizit? Alles Fragen, die sich wahrscheinlich nicht einfach beantworten lassen ...

2008-04-25

Cruise Control mit Marderbiss


In der letzten Zeit bereitet mit mein WoMo leichte Sorgen. Zum einen funktioniert der Tempomat ("Cruise Control") nur unzuverlässig bis garnicht, zum anderen verliert der Motor Kühlwasser. Die Probleme mit dem Tempomat führten bereits zu drei Aufenthalten in der Oberurseler FIAT-Werkstatt. So wurde eine aktualisierte Software für die Tempomat-Steuerung eingespielt und der "Lenkstockschalter" ausgetauscht. Eine abschließende Probefahrt mit dem Serviceberater zeigte keine Verbesserung. Dafür zeigte ein eher zufälliger Blick in den Motorraum mit leichtem Schrecken, dass praktisch kein Kühlwasser mehr vorhanden war. Um das Innere des Motorraums genauer unter die Lupe zu nehmen, wurde das WoMo heute der nächsten FIAT-Transporter-Werkstatt an der Mainzer Landstraße in Frankfurt zugeführt. Die Diagnosen: offensichtlich hatte ein Marder seine Backenmuskeln am Kühlwasserschlauch trainiert. Und die Cruise Control funktioniert, wenn man sie nicht wie im Handbuch beschrieben einzuschalten versucht ...

2008-04-15

Morgendlicher Bummel durch Landshut

Die Stadt erwacht. Schüler radeln an der Isar entlang. Die Geschäfte in der Innenstadt sind noch geschlossen. Nur in den Bäckereien herrscht schon Betrieb. Leichter Nieselregen überzieht die Altstadt. Links ist das Rathaus, rechts der mit 131 m weltweit höchste Backsteinturm an der Kirche St. Martin zu sehen. Man ahnt den Wohlstand der vergangenen Jahrhunderte.

2008-04-14

Wasserburg am Inn

wirkt etwas enttäuschend auf mich. Sei es, dass heute (Montag) die Museen der Stadt geschlossen haben, sei es, dass die Altstadt nicht so reizvoll daher kommt wie manch andere Städtchen auf meiner Reise oder sei es, dass der Himmel sich eintrübt und Regenwolken aufziehen - was dann wieder irgendwie zum Ortsnamen passen würde.

Blick in den dritten Hof

mit seinen Geschütz- und Wächtertürmen.

Blick auf den Wöhrsee

und die schneebedeckten Spitzen der Alpen. Ruhe liegt über diesem Kleinod des Voralpenlandes, eingefasst von Salzach und Wöhrsee, einem alten Flußarm der Salzach. Ein einsamer Schwan zieht langsam auf dem blaugrünen See tief unter mir vorbei. Erstes zaghaft anmutendes Grün ist auf den Laubbäumen am Hang zu sehen. Spätlingsidylle.

Ausgesprochen friedlich ...

... zeigt sich der fünfte und damit äußerste Vorhof der längsten Burganlage Europas. Mit 1036 Metern und insgesamt sechs Höfen ist die Burg in Burghausen seit dem 14. Jahrhundert in dieser Ausdehnung verbürgt.

2008-04-13

Die Kreuzigung Jesu - als Panorama



Ich erlebe erstmals einen Wallfahrtsort. Menschenmassen füllen die Kirchen, in denen wie am Fließband Gottesdienste abgehalten zu werden scheinen. Devotionalienläden ducken sich unter den Kirchbauten und existieren mit ihnen in Symbiose. Die Bedeutung Altöttings für die Volksreligiosität zeigt sich auch im einzigen hallenfüllenden "klassischen" Panorama zur mythischen Tötung eines Rebellen.

2008-04-12

Man glaubt es nicht

Die Gnadenkapelle im Zentrum Altöttings ist schon eine Sehenswürdigkeit. Der Kapellenumgang ist über und über mit Votivtäfelchen bedeckt. Jeder freie Quadratzentimeter scheint mit diesen Zeugnissen der Volksreligiosität (oder Volksverdummung?) gespickt zu sein. Massive Rosenkränze und Prothesen hängen von der Decke. Holzkreuze, im Durchschnitt 1 Meter lang, liegen zum freien Bedienen bereit und werden auch vereinzelt von Damen geschultert, die damit leise murmelnd die Kapelle umrunden. (Die Situation erinnert mich an die entsprechende Szene im "Leben des Brian": "Jeder nur ein Kreuz!".)

Aufklärer dieser Welt, wir haben noch einen weiten Weg vor uns.

Eine kleine architektonische Besonderheit

Ein Zugang durch eine Stützsäule. Aus dem Kirchenführer der Stadtpfarrkirche Neuötting: "Ein ähnlich seltener, den Pfeiler durchbrechender Kanzelaufgang ist auch in Landshut (St. Martin) und Braunau (St. Stephan) anzutreffen. Um die Treppe im Mauerkern aufnehmen zu können, wurde der Pfeiler im unteren Drittel stärker angelegt und geht nach dem Durchgang zur Kanzel wieder in das Normalprofil der anderen Pfeiler über."

Nur ein kleines Fotomotiv

hier am Landshuter Tor in Neuötting

Killefitt mit Benedikt

Im Tagesangebot des Cafe am Rathaus: Papadelle mit Bärlauch-Tomaten-Pesto

Im "Tourist Info": Papstflugzeug und Wegweiser durch Marktl und Media Card für nur 9,90 €, ein "Bleikristall Kreuz" mit eingelassenem Kruzifix und Aufdruck "Markt Marktl - Geburtsort Papst Benedikt XVI." für nur 49,90 € sowie "Mei liabste Speis" (Rezeptsammlung von Papst Benedikt XVI.) für nur 10,80 €.

Das zweite Geburtshaus



Nein, nicht Georg Lankensperger, der Erfinder der Achsschenkellenkung, der ebenfalls in diesem Haus Marktplatz 11 geboren wurde, war gemeint ...

Gerade mal 20 Straßenkilometer ...

... liegen zwischen diesen zwei Orten am Inn. In den Orten sind die beiden deutschsprachigen Männer geboren, die wahrscheinlich weltweit durch ihr Wirken Aufklärung und Humanität nachhaltig in den letzten hundert Jahren behindert haben. Hier der Gedenkstein vor dem Haus Salzburger Vorstadt 15.

Der Inn bei Aigen

Bin nach einer Übernachtung hinter dem Inndeich auf der Deichkrone geradelt. Abgeschiedenheit am Rande Bayerns ...

2008-04-11

Kultur der Strassenmöblierung

Normale Parkbänke, Bänke mit Tischen und Relaxliegen stehen hier am Stadtplatz in Schärding zur allgemeinen Nutzung bereit. Urbanität braucht Sitzgelegenheiten. Menschen finden sich, setzen sich, unterhalten sich. So habe ich auf einer der Relaxliegen mit einem Achtjährigen dessen Künste im Rechnen kennenlernen und fördern dürfen ...

Der Koloss von Schärding

steht halbwegs vandalensicher im Inn. Richtig, ich habe einen Abstecher nach Österreich gemacht.

Der Grund zur Wallfahrt

Inschrift über der Pforte zur Kapelle Mariahilf: "Alle Christgläubigen, welche diese hl. Kapelle Mariahilf andächtig besuchen, ihre Sünden bereuen beichten und das Hochwürdigste Sakrament des Altares empfangen erlangen Einmal im Jahre an einem ihnen selbst beliebigen Tage Vollkomenen Ablaß, welchen sie auch den armen Seelen im Fegfeuer, zuwenden können."

Blick von der Batterie Linde



Passau ist schon zu recht eine der schönsten deutschen Städte. Wie so viele pittoreske Orte ist es im Mitelalter durch Handel zu Wohlstand gekommen und wurde irgendwann durch geänderte Handels-, Verkehrs- oder geologische Ströme an den Rand der Geschichte gedrängt. Hinzu kommt, dass Passau (auch wörtlich) so weit ab vom Schuss lag, dass es auch den 2. Weltkrieg halbwegs unbeschadet überstanden hat.

Habe gerade die letzten drei Stunden im Museum der Veste Oberburg verbracht. Neben der Darstellung der Stadtgeschichte Passaus ein sehenswertes Museum für alle an mittelalterlichem Leben auf einer Burg Interessierten.

Dreiflüsseeck im morgendlichen Gegenlicht

Von der Veste Oberhaus aus ein Blick auf Passau hinab. Leise schallen die Geräusche der Stadt herauf. Der Lärmbrei der Kraftfahrzeuge, vereinzelte schwere Hammerschläge, die Sirene eines Einsatzfahrzeugs, Glockenschläge der zahlreichen Kirchen, aber auch das Gezwitscher der Vögel auf den Bäumen über und hinter mir.

Ich nutze die Gelegenheit (die Museen haben noch geschlossen), um zur PPP (ParkPlatzProblematik) mit Wohnmobilen etwas zu schreiben. Bei der Einfahrt in eine Stadt, in der ich einige Zeit zu verbringen gedenke, bekommen die symbolischen Dächlein über den weißen "P" auf blauem Grund eine große Bedeutung. Parkhäuser oder Tiefgaragen sind bei einer Fahrzeughöhe von ca. 3,10 m tabu. Schön, wenn auch auf unbedachte Parkflächen hingewiesen wird. Schwandorf war in dieser Hinsicht vorbildlich. Man wird auf den kostenlos nutzbaren Parkplatz auf der Festwiese gelotst, der für Wohnmobilisten sogar kostenlose Wasserver- und -entsorgungseinrichtungen bot. Wesentlich stressiger ist die Situation in Passau. Die unbedachten P-Schilder führten zu Parkflächen unter Hochstraßen, die zwar durchaus vereinzelt genügend Deckenfreiheit boten, aber dann im Bereich ihrer Ausfahrten doch wieder nur Höhen von 2,10 m oder 2,50 m erforderten. Da bereits bei der Einfahrt auf diese Höhenbegrenzung hingewiesen wird, bleiben mir solche Flächen auch verschlossen. Die letzte Rettung sind dann, wie hier in Passau, die für Busse reservierten Parkflächen. Eine Dame im Tourismusbüro, auf diesen Missstand angesprochen, meinte auch nur, dass ihr das Problem der fehlenden Parkplätze für Wohnmobile und deren Ausweisung schon bekannt sei und sie meine Klage als Anlass für einen erneuten Vorstoß bei der Stadtverwaltung nähme, aber mir dies auch jetzt nicht hülfe.

2008-04-10

Erstes mediterranes Gassenflair

Manche Straßen verschließen sich einfach Wohnmobilen. So wie hier das Hirschwirtsgaßl in Passau.

Bottleneck Passau

Dicht gedrängt konkurrieren hier Donau, Inn, Ilz, Kreuzfahrtschiffe, Reisebusse, normaler Durchgangsgangs- und Zielverkehr per PKW, Fahrrad und Pedes in den engen Taleinschnitten am Dreiflüsseeck. Im Bild: die Feste Oberhaus, der Enge des Tales enthoben.

Impressionen aus Vilshofen

Genieße das erste Open Air-Eis der Saison.

Mein Blick fällt auf einen Bürgersteigaufsteller einer Pizzeria. "Unser Pizza wird im Steinofen gebacken - hausgemacht von Massimo, unserem Chef-Pizzabäcker". Wieviel Jahre wohl Massimos Lehrzeit umfasste, bis er die Qualifikation eines "Chef-Pizzabäckers" erworben hat?

An der Fassade eines zwischen Leerstand und teilvermietet liegenden Hauses in großen Lettern zwischen der ersten und zweiten Etage: "Buchdruckerei R. Rückert - Gegr. 1869". Offensichtlich reichte die Mitteilungsfreude nicht mehr aus, um genauso groß ein "In Konkurs geg. 19xx" nachzutragen.

Gestorben für Führer, Volk und Vaterland

Getrieben durch ein verbrecherisches Regime, verblendet durch menschenverachtende Propaganda und um den Rest ihres oft kurzen Lebens gebracht. (Eine Seite in einem Gedenkbuch für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs in der Stadtpfarrkirche hier in Vilshofen.)

Basilika Osterhofen, ein Kunststückchen der Asam-Brüder

Aus dem Kirchenführer:Die epochemachende Leistung der Brüder Asam (dem Maler und Architekten Cosmas Damian A. und dem Bildhauer und Architekten Egid Quirin A.) war es, Stuck und Malerei im Kirchenraum so zu verschmelzen, daß sie sich nicht mehr als Architekturgliederung und Wandfläche, als Rahmung und Gemälde gegenüberstehen, sondern zu einem Gesamtbild verbunden sind, das die Grenzen der Kunstgattungen und Kunsttechniken vergessen lässt.

Wenn sie da mal nicht vergeblich erwarten ...

(In der Klosterkirche Metten)

In der Klosterbibliothek des Benediktinerstiftes Metten



Achttausend Bücher, darunter einige dutzend Inkunabeln, herausragende Deckenfresken und Atlanten, die die Gewölbedecke stützen, sind hier in einer der schönsten Klosterbibliotheken Deutschlands zu finden. Handschriften von 1450, aber auch eine der ersten gedruckten deutschsprachigen Bibeln von 1477 sind hier ausgestellt. Als ich im Zuge meiner Privatführung Pater Maurus darauf hinwies, dass dies dann somit eine Vor-Luther-Bibel sei, meinte er überrascht, ich sei der erste von tausenden von Besuchern gewesen, der dies erkannt habe.

Ein anschließender kleiner intelligenter theologischer Austausch hat wieder nicht dazu geführt, dass wir die Sichtweise des Anderen übernahmen ;-)

2008-04-09

Warum nicht auch heute?



Im Deggendorfer Stadtmuseum gefundene historische Schulordnung:

§1. Eintritt ins Schulhaus
(...)
5. Die Kinder haben ihre Kopfbedeckungen und Überkleider an dem hierfür bestimmten Orte abzulegen (...)

Mit solch einer Regelung könnten auch heutzutage Schüler veranlasst werden, ihre Kapuzen-Sweatshirts, Baseball Caps und Kopftücher in der Schule abzulegen, um nur einige Statussymbole zu benennen.

Altes Rathaus in Deggendorf

Nach einer schönen Fahrt durch die Ausläufer des Bayerischen Waldes hat mich die Donau-Ebene wieder.

Ich beginne, langsam ein Fan der Bundesstraßen zu werden. Häufig schwingen sie sich sanft durch Talauen, geben Blicke auf kleine Dörfer und einzelne Gehöfte oder die gestaffelten Höhenzüge der durchquerten Mittelgebirge frei und bieten bei meiner, häufig durch vor mir fahrende LKWs vorgebenen Geschwindigkeit von 80 km/h Gelegenheit, die Blicke schweifen zu lassen.

Barocker Prunk

in der Chamer Stadtpfarrkirche St. Jakob. 1704 im wesentlichen in ihren äußeren Strukturen errichtet, allerdings im Innern erst seit einer Renovierung (2000 bis 2005) fast eine Konkurrenz zur Wieskirche.

Auf dem Chamer Marktplatz

mit der Pfarrkirche St. Jakob und dem Rathaus.

Winterflucht und Sommersuche

Eigentlich ein Nachtrag, zu dem ich gestern nicht mehr kam ...
Das nass-kalte Schmuddelwetter der vergangenen Wochen war ich leid. Ein Blick auf die Wochenwettervorhersage ließ auf hohe Tagestemperaturen und niedrige Niederschlagswahrscheinlichkeit in den nächsten Tagen in Ostbayern hoffen. Ok, die Oberpfalz und das Inntal lagen schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste. Und so bin ich heute vormittag beispielsweise in Cham am Ufer des Regen (der Fluss ist selbstverständlich gemeint) eingetroffen.