Der Reichtum der Stadt rührte maßgeblich vom Erzabbau im Rammelsberg her. Am südlichen Stadtrand Goslars gelegen wurden hier seit mindestens dem dritten Jahrhundert, wahrscheinlich schon deutlich früher, Metalle wie Blei, Zink, Kupfer, Silber, Gold und Barium gewonnen. 1988 wurde der Abbaubetrieb eingestellt und Teile des Betriebs als Besucherbergwerk geöffnet.
Ich habe mir in Führungen zum einen in Stollensystemen, die vor zweihundert Jahren angelegt wurden, die unterirdischen Wasserräder zeigen lassen, mit deren Hilfe die Gruben einerseits entwässert und andererseit die Erze gefördert wurden. Zum anderen wurden - nach einer Fahrt mit der Grubenbahn - die Abbaumethoden des 20. Jahrhunderts vorgeführt.
Einige Fotos vom Rammelsberg ...
Mein Privatführer durch die historischen Stollen.
Der Plan der Wasserführung und die Lage der vier unterirdischen Wasserräder.
Durch dieses Mundloch floss ab 1805 das Wasser zum Antrieb der Wasserräder in den Berg.
Eines der zwei Kehrräder. Kehrrad, damit je nach dem Öffnen der Schütze die Förderrichtung geändert werden konnte.
Die Steuerung der Kehrräder erfolgte über solche "Fernbedienungen": Je einer der drei Balken war für das Schütz für die Bergfahrt, für das Schütz für die Talfahrt und für die Feststellbremse des Kehrrads bestimmt.
Die zweite Führung, diesmal auch für eine größere Gruppe, zeigte uns den Bergbau in der Mitte des 20. Jahrhunders.
Der Grubenzug von außen
und von innen,
kurz vor der Einfahrt in den Berg.
Bohrhämmer vor Ort,
um solche Stollen zu graben.
Eine Steiger- und Frühstücksbucht, an der auch
unter Tage auf Hygiene geachtet wurde.
Es war auch eine Frage der Gesundheit, keinen giftigen buntmetallhaltigen Erzstaub mit der Nahrung zu sich zu nehmen.
Der Betrieb der Förderkörbe erfolgte auch hier
streng nach den Vorgaben der Signaltafeln.
Übertage wurde das Erz gemahlen und in Flotationsanlagen getrennt
und konzentriert.
Übertage wurde auch größere Fördertechnik eingesetzt, wie dieser Schaufelradlader aus dem Jahr 1972, der eine Nutzlast von 8 Tonnen bewegen konnte.
Letztlich endete der Tag eines Bergmanns in der Waschkaue
und vielleicht mit einem Blick zurück auf die Gebäude der Erzaufbereitung, die mich etwas an den Potala-Palast in Lhasa erinnern. Aber das ist ein ganz anderes Thema ...