Ein Land wie Rom
das nach dem Willen der Götter ausersehen ist [...], die zerstreuten Mächte zu vereinigen, [...] den Menschen Menschlichkeit zu verleihen, kurz das alleinige Vaterland aller Völker auf dem ganzen Erdkreis zu werden." (Plinius der Ältere)
Dem Limesmuseum in Aalen gelingt es, den Macht- und Alleinvertretungsanspruch des antiken Rom mit vergleichbaren aktuelleren Ansprüchen z.B. des viktorianischen Englands, des Dritten Reichs oder der USA eines George W. Bush zu verknüpfen.
"Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich", wusste schon Mark Twain.
Eine der für mich neuen Erkenntnisse dieses Museumsbesuchs ist, dass der Limes nicht primär als militärischer Schutzwall das Eindringen von Feinde von außen, sondern als wirtschaftliche Grenze gegen marodierende Horden das Verlassen des römischen Besatzungsgebiets von innen verhindern sollte. Er stellte für leicht bewaffnete Germanen ein Hindernis dar, dass leicht überklettert werden konnte. Sobald sie jedoch nach Beutezügen schwer beladen wieder in ihre Heimatortschaften zurückkehren wollten, waren sie normalerweise auf die wenigen, mit Toren und Türmen bewehrten Durchfahrten angewiesen und konnten von den in der Zwischenzeit alarmierten römischen Fußsoldaten oder den - wie hier im Kastell Aalen stationierten - berittenen Soldaten abgefangen werden.
Dei Rekonstruktion eines antiken Baukrans