2010-01-26

Single Ladies

Schon seit einiger Zeit fasziniert mich ein Video Clip: Beyonce mit ihrem Hit Single Ladies. Ist es die Choreografie, die Arbeit, die hinter den nahezu perfekt synchronisierten, wirbelnden Tanzschritten zu erahnen ist, ist es die bewundernswerte Standsicherheit der drei Damen auf ihren High Heels, die ihre ohnehin schon langen Beine weiter zu strecken scheinen, oder ist es der Rhythmus der Musik?

PS.: Nach der Zugriffsblockade auf das Originalvideo von Deutschland aus mag dieser Live-Auftritt als Ersatz dienen.

2010-01-24

Neujahr mit Nahles



Wie schon in den Vorjahren bin ich auch heuer wieder von der SPD Hochtaunus zu ihrem Neujahrsempfang eingeladen worden. Andrea Nahles als überregionale Partei-Celebrity versuchte in ihrer 25-minütigen Rede das "S" in ihrem Parteikürzel wieder zu entdecken. So beklagte sie zum Thema "Generation Praktikum", dass nach einer aktuellen Studie nur 11% aller Praktikanten nach einem sechsmonatigen Praktikum in eine Dauerbeschäftigung wechseln könnten.


Auf Touren kam sie, als sie über die FDP herzog. Diese hätten der "Hotel-Lobby" eine ganz neue Bedeutung gegeben. Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) böte exklusiv für FDP-Mitgliedern ein vergünstigtes "Rund-um-sorglos-Paket" an. Ihre Empfehlung: mal eben in die FDP eintreten, dieses Privatversicherungsangebot der DKV abschließen und danach sofort wieder aus der FDP austreten. Die in ihrer Rede in diesem Jahr erwarteten verteilungspolitischen Auseinandersetzungen scheinen sich mit den ersten Streiks im öffentlichen Dienst anzukündigen.

Zu den angenehmen Begleiterscheinungen solcher Veranstaltungen gehörte, dass ich einige Mitkämpfer vergangener Jahre traf, die sich seinerzeit mit mir im ADFC für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Radfahrer stark gemacht hatten. Durch manche Gespräche mit ihnen bekam die Veranstaltung dann auch noch einen persönlichen Anstrich ...

Der erste Comic Strip der Kulturgeschichte?

Wikipedia beschreibt Comic Strips als "eine Form der sequenziellen Kunst, die in einer Folge von Bildern einen Vorgang beschreibt oder eine Geschichte erzählt. In der Regel sind die Bilder gezeichnet und werden mit erzählendem Text und/oder wörtlicher Rede kombiniert."

Diese Kriterien lassen sich auch auf den Teppich von Bayeux anwenden, wenn man einmal davon absieht, dass die Bilder nicht gezeichnet, sondern gestickt sind. Dieser Teppich wird derzeit in einer verkleinerten fotografischen Reproduktion im Archäologischen Museum Frankfurt, flankiert von realen Fundstücken aus dem 11. Jahrhundert, im Rahmen einer Ausstellung "Die letzten Wikinger" gezeigt.


Auf diesem um 1070 entstandenen und im Original ca. 70 Meter langen und ca. 50 cm hohen eher friesartigem Wandteppich wird - aus der Sicht des Siegers, klar, wie sonst - eine große Geschichte von Auftrag, Unterwerfung, Verrat, Kampf und Sieg in Wort und Bild geschildert. Kernthema ist die Vorgeschichte und Geschichte der Schlacht von Hastings im Jahr 1066, in der aus Wilhelm dem Bastard Wilhelm der Eroberer wurde. Kurzgefasst beschreiben die Bildfolgen auf dem Teppich ikonografisch diesen Ablauf:

Der englische König Edward fühlt sein Ende nahen und beauftragt Earl Harald, Fürst Wilhelm in der Normandie aufzusuchen und ihn als designierten Nachfolger zu informieren. Harald versegelt sich und landet im Herrschaftsbereich des Grafen Wido, der ihn und sein Gefolge gefangen nimmt. Wilhelm erreicht in Verhandlungen, dass Wido Harald wieder freilässt. Als Gegenleistung muss Harald Wilhelm gegenüber den Treueeid schwören und eine Zeitlang an dessen Kriegszügen teilnehmen. Harald kehrt schließlich nach England zurück. Nach dem Tode Edwards bricht Harald den Treueeid und lässt sich selbst - statt Wilhelm - zum englischen König krönen. Nachdem Wilhelm über diese Entwicklung informiert wurde, rüstet er zu einer Invasion Englands, um um seine Thronfolge zu kämpfen. Bei Hastings an der englischen Südküste kommt es zu der Entscheidungsschlacht zwischen den Truppen Haralds und denen Wilhelms. Harald wird dabei getötet und seine Truppen ergreifen schließlich die Flucht ...

2010-01-17

Winter und kein Ende

Ich habe schon lange keinen Winter mehr so hartnäckig in Erinnerung wie den jetzigen. Das "10. Oldenburger Grünkohl- und Pinkelessen" hier in Lemwerder an diesem Wochenende war von Wanderungen gegen den eisig-schneidenden Wind, vorsichtigem Stapfen über vereiste Wege und, wie heute Morgen, von Neuschnee geprägt.

2010-01-14

Botticelli im Städel

Die bedeutendste Ausstellung von Botticelli-Werken in der Geschichte Deutschlands ist noch bis Ende Februar 2010 im Städel-Museum in Frankfurt für Besucher geöffnet. Die Ausstellung trennt die Werke einerseits in weltliche und aus der griechischen Mythologie stammende Motive und andererseits in christlich-religiöse Motive.

Insbesondere seine Darstellung von Frauenportraits zeugen von einer Meisterschaft und Detailtreue, die verzaubern. Man glaubt jedes Haar einzeln über alle Changierungen hinweg verfolgen zu können - soweit der Besucherandrang es erlaubte, den Werken sehr nahe zu treten. Der Geist der Freiheit, die Förderung der schönen Künste im Firenze unter der Herrschaft der Medici und die Könnerschaft Botticellis ließen solche Meisterwerke der Renaissance vor rund 530 Jahren entstehen.

2010-01-09

Sternstunden

Das vergangene Wochenende hat mich mal wieder im Ruhrgebiet, konkret in Oberhausen und Essen, gesehen.

Der erste Anlass war ein Besuch der Ausstellung "Sternstunden" im Gasometer, einer Ausstellung, die nicht nur spektakuläre Aufnahmen interessanter Objekte unseres Kosmos sowie die Entwicklung der Hilfsmittel zur Himmelsbeobachtung zeigt, sondern mit einer naturgetreuen Nachbildung mit 25 Metern Durchmesser den "größten Mond auf Erden" über den Köpfen der Besucher schweben lässt.
Bekannt ist seit gut 500 Jahren, dass die Erde nur ein Planet von mehreren unseres Sonnensystems ist, seit gut 400 Jahren, dass die Sonne nur ein Stern von rund 200 Milliarden Sonnen unserer Galaxis ist und seit rund 80 Jahren, dass unsere Galaxis nur eine von rund 50 Milliarden Galaxien in unserem Weltall ist. Und heutzutage wird untersucht, ob unser Weltall nur eines von 10 hoch 500 möglichen anderen ist. Wie zwergenhaft mutet dagegen das Bemühen an, an einen Schöpfergott zu glauben, der gerade diese Erde als erstes und besonderes Objekt geschaffen haben soll.

Der zweite Anlass war der Besuch einer Podiumsdiskussion in der Galerie Ludwig im Schloss Oberhausen zum Thema "Religion und Kritik".

Diskussionsteilnehmer waren unter anderem (von rechts) Christine Vogt (die Leiterin der Galerie), Ralf König und Michael Schmidt-Salomon (laut Spiegel der "Chefatheist Deutschland").

Hätte ich gewusst, dass Ralf König anschließend noch zu einer Signierrunde bat, wäre er mir nicht nur mit einer persönlichen Skizze davongekommen.


Der dritte Anlass war ein Frühstück am Samstag mit einer meiner Schwestern ...