Es sind nicht alleine die hochmodernen schwimmenden Fischfabriken, es sind nicht die veralteten Netzgrundrisse, die unterschiedlos Nutzfischen und unerwünschtem Beifang zum Verhängnis werden und es sind nicht nur überhöhte nationale Fischfangquoten, die zur Überfischung unserer Ozeane beitragen und das biologische Gleichgewicht unserer Weltmeere gefährden. Auch Geisternetze tragen ihren Teil dazu bei und töten die Fauna.
"Früher, als die Netze noch aus Hanf oder Baumwolle gefertigt waren, verrotteten sie im Wasser, wenn sie verloren gingen oder im Sturm gekappt werden mussten. Seitdem Plastik in der Fischerei Einzug gehalten hat, schweben zahllose Geisternetze im Meer. (...) Geisternetze können für Hunderte von Jahren fischen. Wo sie herrenlos durchs Wasser ziehen, fangen sie alles, was in ihre Nähe kommt: Fisch, Meeressäuger und Seevögel. Sie fischen einfach immer weiter. Sind sie voll, sinken sie ab, die Kadaver verrotten - und die Netze steigen wieder auf und machen weiter, bis sie sich vielleicht eines Tages an einem Felsen verheddern und hängen bleiben." (Dagmar Röhrlich, Die Spur des Menschen, Berlin, 2009, S. 171)
Oder bis sie eines Tages als Treibgut an den Strand gespült werden, so wie hier direkt am Campingplatz in Punta Alice.