2008-06-26
2008-06-22
Biblischer Scheinriese
2008-06-21
Swinoujscie
oder - laut ehemaligem deutschen Stadtnamen - Swinemünde war mir einen kleinen Abstecher wert. Zum einen ist erfreulich, dass man jetzt ohne jegliche Passkontrolle die Grenze zu Polen überqueren kann und sich unkompliziert einen persönlichen Eindruck von unserem östlichen Nachbarn machen kann. Andererseits fremdelte ich schon etwas: Aus dem vertrauteren germanisch-romanischen Sprachraum wechselt man in den slawischen, aus dem vertrauten Euro-Währungsraum in den Sloty-Raum und manche Verkehrsschilder (siehe Foto) sind, trotz aller Gemeinsamkeiten, ungewohnt.
2008-06-20
Stettiner Haff
Mein nächster Nachtsordnungspunkt: die Südostecke der nordöstlichsten deutschen Insel. Direkt an der Meeresküste, naja, ehrlicherweise an einer Ausbuchtung der Ostsee bei Kamminke, noch ehrlicher: am Stettiner Haff, steht mein WoMo. Dahinter, also weiter östlich kommt nur noch Polen.
Kleiner Rückblick: Den heutigen Vormittag habe ich zum einen im "Pommerschen Bettenmuseum" am Flughafen Peenemünde, zum anderen auf einer Busfahrt über das Gelände des Flughafens verbracht. Auf dem Foto: mein WoMo wurde von ehemaligen Kampfjets bewacht.
Das Bettenmuseum ist ein leicht schräges Sammelsurium von allem möglichen, was auch nur entfernt mit Betten und der Populärkultur rund ums Bett zu tun hat.
Hier ein Doppelnachthemd für den züchtigen Vollzug der Ehe.
Während der Bustour bekommen wir zwei Seeadler, drei Reste von V1-Abschussrampen und tausende von Kormoranen zu Gesicht.
Die Konkurrenz zwischen den privaten Bemühungen am Flugplatz und den semiöffentlichen im Historisch-Technischen Informationszentrum um die "richtige" museale Aufbereitung der Geschichte Peenemündes führt zu manch leicht bissigen Bemerkungen während der Busfahrt ...
2008-06-19
Neues über "V1"
Das bekannteste Produkt der Peenemünder Fernwaffenentwickler war sicherlich die "V2", Hitlers "Wunderwaffe" in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Wenn es "V2" gab, sollte es vielleicht auch "V1" geben? Im Historisch-Technischen Informationszentrum (HTI) Peenemünde fand zu genau diesem Thema heute Abend ein informativer und kurzweiliger Vortrag statt. Sven Grempler, ein Mitglied des Fördervereins des HTI, referierte über den "kleinen Bruder" (siehe Foto) der V2. Während des Vortrags ließ er Exponate wie kardanisch aufgehängte Kreisel oder eine V1-Treibstoffeinspritzdüse unter den Zuhörern kreisen. Nach der Einschätzung des Referenten kamen mehr Menschen während der Produktion der V1 zu Tode als durch ihren Einsatz. Sei es durch alliierte Luftangriffe auf die KZ-Lager am unterirdischen Mittelbau Dora in Thüringen, wohin nach einem Luftangriff auf Peenemünde 1943 die Produktion der V1 und der V2 verlagert worden waren, sei es durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Stollen oder sei es durch fast willkürliche Exekutionen der SS, wenn auch nur der Verdacht der Sabotage durch die zur Zwangsarbeit gepressten KZ-Häftlinge aufkam.Als ich meinen Übernachtungsplatz am Flugplatz Peenemünde eingenommen hatte und zu einem kleinen Erkundungsspaziergang unterwegs war, begegnete mir Herr Grempler erneut. Bei der anschließenden Privatführung durch die Außen-Exponate des Flugplatzmuseums musste ich ihn dann irgendwann wegen eines Information Overload um Gnade und Themenverlagerung bitten ...
Peenemünde und die V2
Mein Weg hat mich in den bekanntesten Ort MeckPomms geführt, wenn ich den Aussagen meines Reiseführers Glauben schenken darf. Zumindest seit dem Export der hier entwickelten und getesteten V2 (auf dem Luftweg) nach London bis 1945 und des hier verantwortlichen Konstrukteurs Wernher von Braun nach Huntsville, Alabama, resp. Cape Canaveral, Florida, nach 1945 soll Peenemünde in den USA sehr bekannt sein.
[Kleiner Nachtrag: Aviva F. fiel zu diesem Eintrag ein Refrain eines Liedes ein:
"Once they go up, who cares where they come down?
'It's not my department,' says Wernher von Braun!"]
Auf dem Foto ein Nachbau der V2, der Vergeltungswaffe 2, oder, nicht ganz so martialisch klingend, des "Aggregat 4".
Die Peenebrücke in Wolgast
2008-06-18
Bach: da pacem
Derzeit wird die "62. Greifswalder Bachwoche" begangen. Als
kulturbeflissener Mensch (hüst, hüst) gönne ich mir das "Konzert 21" in der Annenkapelle der St. Marien-Kirche. Die Flötensonaten A-Dur und e-Moll stehen im Mittelpunkt dieses Konzerts unter dem Generalthema "Verleih uns Frieden gnädiglich". Der Frieden, die Gelassenheit, die Ruhe wird mir so teilhaftig, dass ich während des Konzerts einschlafe. Ist mir schon ein bißchen peinlich ...
Ein Zukunftsmodell?
Backsteingotik - ins Auge springt, ist der relativ hohe Anteil junger Menschen im Stadtbild. Ein Philosophiestudent dazu, mit dem ich ins Gespräch komme: "Greifswald hat 40000 Einwohner und davon sind 10000 Studenten. Ohne diese wäre die Stadt genauso tot wie andere Küstenstädte an der Ostsee." Seiner Ansicht nach locken Studienfächer wie Jura oder Medizin, aber auch Skandinavistik Studenten hierher. Skandinavistik? Immerhin war Pommern und damit auch Greifswald vom Dreißigjährigen Krieg an bis zu den Ergebnissen des Wiener Kongresses, also länger als 170 Jahre, in schwedischer Hand - und diese Zeit wirkt nach.
Moltke aus Parchim
In diesem Städtchen wurde 1800 Helmuth Graf von Moltke geboren. Aus dem Stadtführer: "Er [Generalfeldmarschall von Moltke] gehörte neben Hannibal, Cäsar und Napoleon zu den großen Feldherren der Weltgeschichte."
1. Ich vermisse in der Aufzählung mindestens noch Hitler.
2. Schade, dass es nicht heißen kann: "Er gehörte neben Mahatma Gandhi, Albert Einstein und Martin Luther King zu den großen Versöhnern der Weltgeschichte."
2008-06-17
Erste Scharte
Nachtrag
In der Zwischenzeit habe ich die Gegenstelle lokalisieren können, die - selbstverständlich alleinig - für meine Schrammen verantwortlich sind: eine Dachverkleidung eines Fahrradschuppens an der Jugendherberge in Bad Zwischenahn. Die Schleifspuren ungefähr in der Mitte der Verkleidung zeugen noch heute von der Kontaktaufnahme. Ich hatte mein WoMo zum Parken zwar aufwändig in diese Ecke reinmanövriert, aber beim Wegfahren vergessen, genauso sorgsam auch wieder rauszumanövrieren ...
Altes Orgeln
In der Malchower Klosterkirche, einem fast verspielt daher kommenden Backsteinbau, ist das mecklenburgische Orgelmuseum beheimatet. Dank einer Führung, deren Ende ich gerade noch mitbekam, und des separat gelegenen "Orgelhauses" mit einer Darstellung der Entwicklung der Orgeln und des Orgelbaus von den ersten Panflöten bis hin zum letzten elektrisch-elektronischen Schnickschnack des 20. Jahrhunderts ist mir erstmals die Funktionsweise der Orgelregister zur Ansteuerung einzelner Pfeifengruppen bewusst geworden.
2008-06-16
2008-06-15
2008-06-14
10 km Stau ab Lengerich
Etwas überraschend bin ich auf meinem heutigen Weg nach Norden in eine Vollsperrung der A1 bei Osnabrück geraten. Ich habe schon lange nicht mehr in einem so zähflüssigen Stau stehen dürfen. 60 Minuten für ca. 1 km Fortschritt macht bei einer linearen Extrapolation eine Reiseverzögerung von 10 Stunden. Die Geburtstagsfeier zum 40jährigen Bestehen der DJH-Segelschule in Bad Zwischenahn wird so wahrscheinlich ohne mich beendet werden ...