2009-03-31

Eu estou o irmao da Heike

Den heutigen Vormittag haben wir im Fort bei Sagres verbracht.


Eine in den Boden eingelassene Windrose, Heinrich dem Seefahrer und der von ihm initiierten Schule zugeschrieben,


und einige Grotten, die auf der vom Fort abgegrenzten Halbinsel bis zum Meer 60 Meter tiefer verlaufen,


sind die Sehenswürdigkeiten dieses Ortes.

Der Fischereihafen von Sagres liegt etwas verborgen in einer der Buchten. Um hier einige pittoreke Momente einzufangen,












habe ich mein Motorrad wieder aus seiner Heckgarage befreit und Sagres damit durchstreift. Vor meinem jetzigen Galao (Milchkaffee) am Praca da Republica


habe ich noch Vitoria einen kurzen Besuch abgestattet. Sie war während der mehrmonatigen Aufenthalte meiner Schwester Heike hier in Sagres deren Gastgeberin und - soweit ich ihre spontane Herzlichkeit übertragen darf - Ladestation für Heikes emotionale Akkus.


Mit dem in der Überschrift stehenden Sprüchlein habe ich mich Vitoria gegenüber identifiziert ...

2009-03-30

Bis hierher und nicht weiter!


Wir richten uns auf eine Nacht am windumtosten Cabo de Sao Vicente ein. 70 Meter über dem Meer, das von Süden und von Nordwesten gegen die Klippen brandet, stehen wir am südwestlichsten Zipfel Europas.

Eigentlich wollten wir nicht so schnell den Süden Portugals durchqueren, aber unsere Versuche, in den Yachthäfen und an den Molen um und in Lagos einen Stellplatz zum Übernachten zu finden, waren gescheitert. Am Platz zum Parken hat es nicht gemangelt, aber an der Bereitschaft der lokalen Behörden. Häufig war das Abstellen von Wohnmobilen zwischen 20:00 und 08:00 Uhr untersagt, wenn nicht die Einfahrt gänzlich verboten war. So beließen wir es bei einem kleinen Spaziergang vorbei am Yachthafen und einem vegetarischen Omelett in einem Straßencafe. Schade, wir hätten beide gerne eine der zahlreichen angebotenen Bootsausflüge zu Grotten und felsumstandenen Buchten mitgemacht, wenn wir in der Nähe des Hafens hätten übernachten dürfen. Wir wären auch bereit gewesen, wie in Deutschland eine angemessene Gebühr für einen WoMo-Stellplatz zu entrichten - wenn wir so etwas hier vorgefunden hätten. Die Campingplätze als Alternative waren keine Alternative. Häufig im Hinterland versteckt, fernab der Strände und Küsten, erschienen sie uns zu unattraktiv.

Ein Besuch in Sagres ist für morgen geplant: auf den Spuren von Heinrich dem Seefahrer, der hier zeitweise residiert und die Grundlagen für die portugiesische Kolonialmacht gelegt haben soll, aber selber nie zur See gefahren sein soll.

Mit diesem Zwischenziel, dem Leuchtturm am Cabo de Sao Vicente,


haben wir den äußersten Punkt unserer Reise erreicht. Egal, wie man es dreht oder wendet, hier beginnt unsere Heimreise.

2009-03-29

Zeitfragen

Vorgestern, in Jerez, in Spanien, ging die Sonne um 19:43 Uhr Ortszeit unter, heute, in Manta Rota, in Portugal, einige dutzend Kilometer weiter westlich und zwei Frühlingstage später, um 19:50 Uhr Ortszeit. Dieser Unterschied erscheint nachvollziehbar und nicht weiter erwähnenswert ...

... wenn nicht heute in der gesamten EU die Normalzeit auf die Sommerzeit umgestellt worden wäre. Die Uhren wurden um eine Stunde vorgestellt. Also hätte die Sonnenuntergangszeit hier, in Manta Rota, um 20:50 Uhr liegen müssen ...

... wenn nicht Portugal als einziges kontinentaleuropäisches Land in der westeuropäischen Zeitzone liegen würde. Beim Grenzübertritt hätten unsere Uhren also um eine Stunde zurückgestellt werden müssen. Die Ortszeit 19:50 Uhr als Sonnenuntergangszeit ist also schon korrekt.

Zum Glück habe ich noch ein altes Handy, das nur seinem eigenen Taktgeber folgt, all diese Umstellungen ignorierte - und jetzt die korrekte portugiesische Ortszeit anzeigt.

Eine kleine Anmerkung: Obwohl Spanien mit seiner Festlandfläche zu ungefähr 90% westlich von Greenwich liegt, gilt trotzdem im gesamten Land die Mitteleuropäische (Sommer-)Zeit. Eine wilde Spekulation: ist dies ein Beleg für die Affinität Portugal zu und die Aversion Spaniens gegenüber allem Britischen?

Mittags am Strand

Da portugalerfahrene Wohnmobilisten uns bestätigen, dass der Strand bei Manta Rota einer der schönsten des gesamten Landes sei, bleiben wir noch eine weitere Nacht hier.

Nach einer Fischsuppe am Strandlokal geniesse ich die vorsaisonale Ruhe. 5 Meter vor mir brechen sich die kleinen Wellenkämme, die bei dem jetzt vorherrschenden ablandigen Wind unregelmäßig von einer kaum nennenswerten Dünung gebildet werden. Wie kleine Nadelstiche wirken die herbeiwehenden Sandkörner auf meiner Haut. In einigen hundert Metern Abstand halten sich die nächsten menschlichen  Strandbesucher auf, während ein Möwenpärchen, Strandfliegen und Sandkäfer sich kurzzeitig näher heran trauten. Der kühlende Wind kontrastiert angenehm mit der hoch stehenden Sonne. Strandidylle pur. 

2009-03-28

Manta, Rota

Unsere erste Station in Portugal ist, der Empfehlung Renates folgend (danke, Renate), die Praia da Manta Rota. Dutzende von Wohnmobilen stehen hier, trotz der eindringlichen Warntafeln,


auf zwei geräumigen Parkplätzen und harren der (unwahrscheinlichen) Vertreibung durch die lokale Polizei. Der leichte morgendliche Dauerregen ist einem wolkenlosen Nachmittagshimmel gewichen, die angenehme Temperatur verlockte Holger zu einem Sonnenbad neben seinem Wohnmobil (hier mit leicht angespannter Bauchdecke ;-)


und mich zu einem feriengestimmten Schläfchen fast direkt an der Brandungslinie dieses wahrlich nicht überlaufenen Strands.

2009-03-27

Mon Sherry, revisited


Während Holger heute eine Singletour nach Tarifa und Gibraltar macht, um abends wieder nach Jerez zurückzukehren, nutze ich die Einrichtungen dieses Ortes - wie beispielsweise die Bodega von Sandeman. Eine Privat-Degustation mit den edleren Sherrys des Hauses (mit zunehmender Süße: Rare Fino, Royal Esmeralda V.O.S., Royal Corregidor V.O.S. und Royal Ambrosante V.O.S.)


liegt vor einem Besuch im Werksverkauf, bei dem wahrscheinlich meine Kreditkarte arg strapaziert wird, und einer erneuten Führung durch die Anlage.

2009-03-26

Mors certa, hora incerta

Dass der Tod gewiss, aber dessen Stunde ungewiss ist, verdanken Eukaryoten wie wir den Unzulänglichkeiten unseres Telomerase-Enzymhaushalts. Dass dieser Spruch aber auch auf ein Ding wie mein Navigationsgerät zutrifft, ist einfach nur blöd.

Konkret schaltete sich mein Tomtom GO 940 Live in den letzten Tagen immer häufiger unvermittelt ab. Alles gute Zureden, Akkuladen über Nacht oder direkte Platzierung vor den Austrittsdüsen meiner kühlenden Klimaanlage halfen nichts. Das Ausschalten war gewiss, die Minuten bis dahin ungewiss. Mitunter zeigte er auch minutenlang während seines Hochfahrens Geheimnisse seiner inneren Werte an ...


Gut, im Gegensatz zu uns lässt sich ein Navigationssystem wieder starten, aber nur, um seinem ungewissen Abschalten gewiss entgegen zu sehen.

Jammern füllt bekanntlich keine Kammern. Also konstruktiv: mit dem G1 und einiger Webabfragen habe ich die Adresse des nächsten Media-Marktes in einem der Vororte Granadas ermittelt, und mittels Holgers Navigationsgeräts haben wir ihn auch gefunden. Ein neues Navigationsgerät, ein Mio MOOV 330, war schnell gefunden, das zweite der Geräte war dann auch nicht nur originalverpackt, sondern funktionierte auch noch. Das Tomtom dagegen kommt bis zu seinem Umtausch in Deutschland vorerst aufs Altenteil.

Ansonsten haben wir heute ca. 547 km quer durch Andalusien zurückgelegt, von Puerto de Mazarron bis Jerez de la Frontera, komplett mautfrei größtenteils auf Autobahnen. Die Temperaturen betrugen laut Außenthermometer nachmittags zwischen 27 und 31'C. Wir haben unsere deutschen Brüder und Schwestern, die in der BRD heute mit erfrischenderen Temperaturen gesegnet waren, aufrichtig beneidet. Unser Stellplatz für die bevorstehende Nacht ist wieder der Parque Sandeman, wie bereits vor einem halben Jahr für mich.

2009-03-25

A bisserl Schwund ...

In Xalo, einem kleinen Örtchen im Vall de Pop, irgendwo querab zwischen Gandia und Benidorm, zum Ende unserer Mittagsrast, informiert uns Monika, dass sie aus privaten Gründen sofort wieder Richtung Heimat fährt.

Holger und ich sind in der Zwischenzeit am Strand von Puerto de Mazarron eingetroffen (37,55913° Nord, 1,26450° West). Eine weite Sand- und Kiesfläche, die wir beide für uns haben.

Etwas verdreckt, mit einem Verbot für Wohnwagengespanne und Gekreischuntermalung der Möwen, die auf einer gegenüberliegenden Insel zu nisten scheinen.


Monika ist zumindest noch virtuell bei uns, da dieser Übernachtungsplatz noch von ihr vorgeschlagen wurde ...

2009-03-24

Ciudad de las artes y las ciencias

Der heutige Tag ist der "Stadt der Künste und der Wissenschaften", einem Freizeitkomplex in Valencia gewidmet. Einen Großteil des Tages verbrachte ich in dem "Oceanografico", dem größten Meerwasseraquarium Europas.


Fünf der vielen von mir geschossenen Fotos mögen den hier erlebbaren Artenreichtum belegen: ein Beluga-Wal beäugt sein Ebenbild


und einige wunderschöne Quallen bewegen sich zur Meditation fast verlockend durch ihr Becken.


Wasservögel wie dieser Löffler stolzieren in einer geräumigen Voliere herum,


ein Walrossbulle beweist, dass eine gewisse Gelenkigkeit Liebe an und für sich erleichtert


und im Delphinarium wird für die nächste Show trainiert.



Den späteren Nachmittag verbrachte ich im "Museo de las Ciencias Principe Felipe", einem Museum, das seinen Schwerpunkt in der unterhaltsamen Vermittlung naturwissenschaftlichen Wissens sieht. Auf den Fotos zum einen ein Foucaultsches Pendel, mit dessen Hilfe erstmals 1851 die Drehung der Erde bewiesen werden konnte


sowie zum anderen eine Aufnahme einer Wärmebildkamera.


Ruhe in Valencia

Unser Strandplatz gefiel uns so gut, dass wir einen Ruhetag in Saler einlegen. Monika widmet sich womohütend ihrer Lektüre, während Holger (per Fahrrad) und ich (per Motorrad) zum Meeresaquarium in Valencia fuhren. Um 09:30 Uhr bereitet sich die Stadt auf einen warmen Frühlingstag vor. Die großen Temperaturanzeiger vor dem Einkaufszentrum El Saler zeigen bereits 18'C an, während im Einkaufszentrum viele Geschäfte ihre Öffnung um 10:00 Uhr vorbereiten. Da selbst die McDonald's-Filiale (sowie das Meeresaquarium) erst später öffnet, genieße ich im Einkaufszentrum einen ersten Cafe con Leche in einem der kleineren Cafes, die bereits um 09:00 Uhr öffneten. Um mich herum sitzen 12 weitere Gäste, davon 11 Frauen, zeitunglesend, miteinander plaudernd, Kaffee schlürfend. Ohne erkennbare Hektik, eben mit - Ruhe in Valencia.

2009-03-23

Hafenidylle ohne Valencia mit Strandnähe

Nach einer Mittagspause gestern in Tarragona

- hier die Ruine des römischen Amphitheaters


und Monika an der Strandpromenade -


verbrachten wir den gestrigen Nachmittag nebst Nacht im Fischereihafen von Vinaros (Navi-Koordinaten 40,46550 °Nord, 0,47719° Ost). Eine internationale Gemeinschaft wohnmobiler Briten, Italiener, Franzosen, Spanier und Deutscher fand sich bis zum Abend an der Hafenmole ein (im Bild unsere Wohnmobile).


Während des heutigen Vormittags ergaben sich während unserer Fahrt nach Valencia einige kleinere technische Probleme. Monikas defektes 12V-Anschlusskabel für ihr Navigationssystem konnte noch unkompliziert aus Holgers Beständen ersetzt werden. Holger konnte schon in den Vortagen mit seinem CB-Funkgerät zwar unseren Gesprächen lauschen, aber nicht aktiv mitreden. Die Kommunikation mit ihm während der Fahrt beschränkte sich auf geschlossene Fragen, die er mit seiner Lichthupe bejahen (oder ohne verneinen) konnte. Bereits gestern zeigten Holgers und mein Navigationsgerät, beide TomTom-Fabrikate, erste Aussetzer. Heute schalteten sich beide häufig unmotiviert während der Fahrt aus. Um nicht alleinig auf Monikas Gerät angewiesen zu bleiben, werden wir wahrscheinlich nolens volens in Kürze in einem Mediamarkt (oder so) neue Navigationsgeräte kaufen.

In Valencia wollte Holger gerne das Meeresaquarium besuchen, welches eines der größten weltweit sein soll. Leider fanden wir - wie zu erwarten - in der drittgrößten spanischen Stadt keine Parkplätze für drei Wohnmobile innerhalb einer vertretbaren Suchzeit und fuhren etwas genervt weiter. Die Alternative war eine Übernachtung im nächstgelegenen Campingplatz, ca fünf Kilometer südlich Valencias, in El Saler, und eine Fahrt mit dem Bus nach Valencia zurück. "Für den Preis krieg' ich doch ein Hotelzimmer!" wetterte Holger nicht ganz unbegründet, als uns der Preis für einen Stellplatz auf dem Campingplatz genannt wurde: 27 Euro, pro Person und Nacht, jetzt in der Vorsaison. In der Hauptsaison werden sogar 55 Euro verlangt. Unsere Konsequenz: wir fuhren noch ungefähr einen Kilometer zur Platja del Saler, stehen jetzt ruhig und nur durch einen schmalen Dünenkamm getrennt vom Strand auf einem kostenlosen Parkplatz (N 39,38551', W 0,32646'), der uns wesentlich besser als die vorherige Alternative gefällt.


Holger und Monika bei einem ihrer letzten Abendmahle

2009-03-22

Kirmes auf dem zersägten Berg


Schon vor einem halben Jahr hat mich bei der Vorbeifahrt aus der Ferne das zerklüfftete Massiv von Montserrat ("zersägter Berg") beeindruckt. Gestern sind wir ihm deutlich näher gekommen und haben unsere Wohnmobile bis zu den Parkplätzen direkt unterhalb des Monestir, des Benediktiner-Klosters, auf ungefähr 700 Meter Höhe hochgeschraubt. Diese Klosteranlage, die seit dem 9. Jahrhundert bewohnt und erweitert wurde, gilt bei manchen Gläubigen als der "heiligste" Ort Kataloniens. Dementsprechend war gestern Nachmittag der Ansturm der Massen auf das gesamte Areal, die Basilika in seinem Zentrum und die "Madonna von Montserrat", einer kleinen Holzstatue im Zentrum der Basilika.


Durch Schenkungen ist das Kloster in den Besitz einiger herausragender Werke von Picasso, Renoir, Monet, Miro und zahlreichen regional bekannten Künstlern gekommen, die jetzt im besuchenswerten Klostermuseum der Öffentlichkeit zugänglich sind.

Neben der Zufahrtsstraße führen eine Seilbahn und eine Zahnradbahn vom Tal aus auf die Klosterhöhe. Mein Interesse an der Verkehrstechnik verleitete mich zu mehrfachen Fahrten mit der Zahnradbahn, die sich mit G1-gemessenen durchschnittlichen 9 Grad Steigung an der Bergflanke hochkämpft.


Den Kloster-Tag haben Monika und ich durch den Besuch einer Abendmesse beendet. Psalmen singende Mönche in ihren Maxiröcken, von einer liturgischen Choreographie geleitete synchrone Nick- und Drehbewegungen der Akteure und ein Altar, über dem die Weihrauchschwaden hängen, haben schon was Putziges. Eben eine Messe in der Kirche ("Kirmes") zum Abschluss eines Tages voller Rummel ...

2009-03-21

Wohnmobil-Standpunkte

Das Leben eines gemeinen Wohnmobilisten ist nicht immer einfach. Insbesondere in Regionen, in denen die Affinität zu Wohnmobilisten so wenig ausgeprägt ist wie in Teilen Spaniens.

In Cadaques wurde uns eine maximale Verweildauer auf einem geräumigen, fast leeren Busparkplatz von drei Minuten eingeräumt, während weite Teile der Innenstadt von vornherein für Wohnmobile gesperrt sind. Ein "Durchfahrt verboten für Wohnmobile"-Schild mit einer Zusatztafel "150 €" bedeutet wahrscheinlich nicht, dass man Anspruch auf eine Auszahlung des Betrages bei Übertretung des Verbots hat ...


In Tossa de Mar waren die Zufahrten zu den Stellplatzflächen, auf denen ich vor weniger als einem halben Jahr noch stehen konnte, mit einem Erdwall blockiert.


Im Gegenzug durften wir auf dem gegenüberliegenden Reisebus-Parkplatz, von dem ich seinerzeit noch verscheucht wurde, jetzt kostenlos übernachten. Die offizielle Begründung: "... weil die Campingplätze jetzt, in der Vorsaison, noch nicht geöffnet sind."

Eine klare Linie sieht irgendwie anders aus.


Zum Ausgleich noch ein besänftigendes Foto aus der Festung oberhalb von Tossa de Mar.

2009-03-20

Altes Gemäuer

Ich hatte mir vor weniger als einem halben Jahr nicht vorgestellt, hier so schnell ein Deja Vu ("schon gesehen") zu erleben. Erneut führte mich die Reiseroute zu den griechisch-römischen Ruinen von Empuries, allerdings dieses Mal ohne U., sondern mit Monika (siehe Foto) und Holger.

Ziel verfehlt


Was hatten wir uns nicht als Tagesziel vorgenommen: zumindest El Port de la Selva, wenn nicht Cadaques oder gar Empuriabrava. Aber dann lockte uns bereits um 13:30 Uhr diese kleine, für uns vorerst noch namenlose Bucht bei Colera, kurz hinter der spanischen Grenze, an ihren Strand (N 42,39418', E 3,15292'). Keine Betonburgen hinter uns, kaum Durchgangsverkehr auf der N260, gelegentlich das Rattern der Züge.


Holger und Monika nehmen ihr erstes Bad im noch erfrischend kühlen Mittelmeer und wir beschließen, den Rest des Tages hier zu verbringen.

2009-03-18

Indizien einer erfolgreichen Sommersuche

- habe die ersten Palmen dieses Jahres gesehen
- Tageshöchsttemperatur von 21'C wurde angezeigt
- habe Air Conditioner erstmals eingeschaltet
- die ersten Insekten wurden durch meine Windschutzscheibe einer Vivisektion unterzogen

PS: Wir übernachten auf einem Wohnmobilstellplatz in Gruissan-Plage.

2009-03-17

Nette Vögel

Der heutige Tag führte uns über die Schweizer Autobahnen bis Geneve und von dort über französische Nationalstraßen durchs Jura vorbei an Nantua und Pont-d'Ain nach Villars-les-Dombes, genauer zum dortigen Parc de Oiseaux. Obwohl dieser Vogelpark zu dieser frühen Jahreszeit noch geschlossen hat, werden seine geräumigen Parkplätze bereits von Zugvögeln mit ihren Wohnmobilen gerne aufgesucht. So trafen wir hier zufällig Hans und Renate, mit denen wir bereits 2008 manche Tour gemeinsam gemeistert hatten.

Menage-a-trois

Unsere erste gemeinsame Übernachtung haben wir hinter uns. "Wir" sind Monika, Holger et moi. Vom Fallerhof in Bad Krozingen aus, kurz hinter Freiburg im Breisgau, wollen wir die iberische Halbinsel durchstreifen.

2009-03-14

Android

"Android", also "menschenförmig" versteht sich ein neues Betriebssystem für mobile Telefone. Android ist ein offenes Betriebssystem, das Software-Erweiterungen unterstützt, die in der Programmiersprache Java entwickelt wurden, und dessen Markteinführung von Google maßgeblich gefördert wurde.

Ich habe mir vor einer Woche das erste Smartphone, das mit Android arbeitet, gegönnt: ein T-Mobile G1. Es ist faszinierend, was dieses kleine Wunderwerk alles kann. Auf Knopfdruck zeigt es
- im Display seinen Standort in einer Straßenkarte ein,
- lässt sich als Wasserwaage verwenden,
- ist von mir mit guten Wörterbüchern zum Übersetzen von deutsch in englisch, französisch und spanische und vice versa erweitert worden,
- verbindet mit dem Internet, um Web-Seiten oder E-Mails abzurufen,
- macht Fotos und Sprachaufzeichnungen und versendet sie gegebenfalls,
- gibt Musik wieder, erkennt aber auch nach wenigen vorgespielten Takten Titel und Interpreten,
- und, und, und ... telefonieren kann man damit auch noch.

Dieses kleine Meisterstück ist überwiegend Ingenieuren und Software-Entwicklern zu verdanken, die auf den Erkenntnissen der Naturwissenschaften aufbauten und sie anwandten, fern von jedwedem Hokuspokus oder Magie. Eigentlich fast schade, dass zu den nachrüstbaren Anwendungen auch Programme zur Anzeige von Tageshoroskopen, Baha'i-Gebeten oder zu Bibel, Koran und Mormonen-Traktaten gehören. Wahrscheinlich gibt es noch zu viele Menschen, für die erst durch solche Anwendungen ein Smartphone "android" wird ...

2009-03-01

Ein jedes nach seiner Art

"Der Schöpfungsbericht und die Naturwissenschaften" sollten während der vergangenen zweieinhalb Tage zusammengebracht werden. Ich besuchte aus diesem Grund ein Schülerwochenende, das von der "Studiengemeinschaft Wort und Wissen" in Loffenau im Nordschwarzwald angeboten wird. Der Geschäftsführer der Gemeinschaft, Reinhard Junker, referierte über Themen wie "Evolution - kritisch hinterfragt", "Versteinerungen - Indizien für Schöpfung oder Evolution?" oder "Kannte Adam den Neandertaler?". Ich war angenehm überrascht, hier keine dogmatisch-kreationistische Indoktrination zu erleben, sondern eine häufig selbstkritische Interpretation naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Wie Herr Junker im kleinen Gespräch auch einräumte: "Neue Daten erfordern nicht selten eine Nachbesserung unserer Erklärungsmodelle." Selbstverständlich wurden - in dieser grundsätzlich christlich geprägten Weltsicht des Referenten und der meisten Teilnehmer - Erklärungen bevorzugt, die mittels eines "Grundtypenmodells" eher eine Schöpfung dieser Grundtypen als eine evolutionäre Entwicklung des gesamten Lebens vorsehen. Sämtliche, über die "Grundtypen"-Entwicklung hinaus in der Vergangenheit liegenden Entwicklungen werden mit Verweis auf Fossilfunde und Vergleiche rezenter Arten als "nicht beobachtbar" in Frage gestellt. Auf die Erkenntnisse der Molekularbiologie der letzten Jahre (Synthese von Stammbäumen mittels DNA-Sequenz-Analysen) wurde leider überhaupt nicht eingegangen.

Mir mutet es an, als ob man bei der Betrachtung einer majestätischen Buche nur die ersten zwei Meter von jeder Zweigspitze ausgehend in Richtung Stamm betrachtet. Nur für diese Abschnitte lässt man Veränderungen und Wachstum zu, weil man ja auch nur in diesen Bereichen Veränderungen "beobachtet". Dass alle Zweiglein letztlich, wenn man sie weiter verfolgt, in einem Stamm und einer Wurzel gründen, wird ausgeblendet.

Insgesamt überwiegt trotz allem mein positiver Eindruck dieses Schülerwochenendes, weil von den Referenten mehr Fragen gestellt als beantwortet wurden ...